65 Jahre Hopfenpflückmaschine auf dem Barthhof

Wie die Mechanisierung den Hopfenanbau revolutionierte

August 2021.  Zur Hopfenernte 1956 wurde auf dem Barthhof in der Hallertau die erste in Deutschland gebaute Hopfenpflückmaschine nach englischer Lizenz aufgestellt – und beschleunigte damit einen Strukturwandel. Die Handpflücke gehörte bald danach der Vergangenheit an.

Jahrzehntelang prägten sie zur Erntezeit das Bild in den Hopfenanbaugebieten Hallertau, Spalt oder Tettnang: ganze Züge von Pflückern, die zum „Hopfenzupfen“ auf die Felder strömten. Oft waren Mütter mit Kindern darunter, denn man bekam für drei Wochen gutes Geld und konnte zudem seine Mahlzeiten auf den Höfen einnehmen.

In den 1950er Jahren änderte sich die Lage jedoch grundsätzlich, das Wirtschaftswunder wirkte sich gravierend auch auf den Hopfenanbau aus: Die Industrie benötigte dringend Produktionskräfte; die ehemaligen Hopfenpflücker fanden dort ihr festes Auskommen, geregelte Arbeits- und Urlaubszeiten – so lockte eine Reise nach Italien in den Sommerferien jetzt auch mehr als ein Ernteeinsatz.

 

Das alte System gerät an seine Grenzen

Bald suchten die Hopfenbauern händeringend nach Erntehelfern. Allein in der Hallertau wurde jährlich die stattliche Anzahl von 70.000 Hopfenzupfern gebraucht. Als diese mehr und mehr ausblieben, erhöhte man die Löhne und holte die Leute eigenständig mit Bussen von ihren Wohnorten ab. Manche Hopfenbauern spannten sich gegenseitig die Pflücker aus. Unter diesen Bedingungen konnte man die Ernte auf Dauer nicht mehr einbringen. Auch nicht auf dem Barthhof, einem Mustergut für Hopfenanbau in Wolnzach, das bis Ende der 1970er Jahre im Besitz der Familie Barth war. Es musste eine andere Lösung her.

In Fachzeitschriften für den Hopfenanbau las man von Hopfenpflückmaschinen im englischsprachigen Ausland, z.B. von der Bruff-Maschine aus England, die allein 700 Reben in der Stunde pflücken sollte. Die Hopfenernte wäre so innerhalb weniger Stunden getan, war zu erfahren. Hopfenpflanzer Leo Höfter ging als erster das Wagnis ein und ließ 1955 die Hopfenpflückmaschine Bruff aus England auf sein Gut in Neuhausen nahe Mainburg importieren.

 

Barthhof findet Lösung in der eigenen Heimat

Die Inhaber des Barthhofs inspizierten die Bruff-Maschine bei ihm und waren beeindruckt, schreckten allerdings vor den hohen Transport- und Zollkosten für diese riesigen Maschinen zurück. Eine Alternative wurde aber bald in der eigenen Heimat gefunden: Josef Scheibenbogen, Besitzer der gleichnamigen Maschinenbaufabrik in Landshut, hatte bei der englischen Firma Bruff die Lizenz zum Bau von Hopfenpflückmaschinen erworben.

Scheibenbogen kam mit dem Barthhof ins Geschäft, und 1956 unterschrieb die damalige Besitzerin Franziska Barth den Kaufvertrag mit dem Unternehmen. Die Firma verpflichtete sich, die erste nach englischer Lizenz in Deutschland gebaute Hopfenpflückmaschine bis zum 1. August 1956 zu liefern und zu montieren. Die Bruff-Maschine Typ B war zwar kleiner als das englische Vorbild, mit 23 Metern Länge und 8 Metern Höhe aber immer noch gewaltig.

Für die Aufstellung musste eigens eine neue Halle auf dem Barthhof errichtet werden. Anschaffung und Neubau machten Investitionen von 80.000 bis 90.000 D-Mark notwendig. Landwirte nahmen daher den Staat bei der Vergabe von verbilligten Anschaffungskrediten und der Gewährung steuerlicher Vergünstigungen in die Pflicht.

 

Aufbau zieht Schaulustige und Medien an

Die Inbetriebnahme der Bruff-Maschine auf dem Barthhof zur Hopfenernte 1956 war eine Sensation. Die Hallertauer kamen zur Begutachtung der Pflückmaschine herbei, der Bayerische Rundfunk berichtete. Franziska Barth ließ eigens einen Cartoon in ihr Gästebuch zeichnen, in dem die in die Maschine gegebenen Hopfenreben in Münzen zum Höchstpreis wieder herauskommen. Auf dem Barthhof und in der Hallertau ahnte man, dass ein denkwürdiges Ereignis stattgefunden hatte. Denn in den Folgejahren trat die Hopfenpflückmaschine ihren Siegeszug im Hopfenanbau an, technisch verbessert und ausgereifter.

Die Schnelligkeit der Veränderung lässt staunen – bereits 1964 wurden 95 Prozent der Hopfenernte maschinell eingebracht. Die Hopfenpflückmaschine war die größte und teuerste landwirtschaftliche Maschine seinerzeit, und sie veränderte den Hopfenanbau tiefgreifend. Zeitzeugen von damals geraten heute noch ins Schwärmen bei der Erinnerung an den Einzug der Kolosse in den landwirtschaftlichen Alltag.

 

 

Über BarthHaas

BarthHaas ist ein weltweit führender Anbieter von Hopfenprodukten und Dienstleistungen rund um den Hopfen. Das in der achten Generation geführte Familienunternehmen ist Spezialist für den kreativen und effizienten Einsatz von Hopfen und Hopfenprodukten. Als Visionär, Impulsgeber und Ideenumsetzer gestaltet BarthHaas seit über 225 Jahren den Markt rund um einen einzigartigen Genussrohstoff.

 

Text: Petra Schörrig, Firmenarchivarin bei BarthHaas
Fotos: BarthHaas

 

Unwettereinsätze Feuerwehr Mainburg

Dauerregen und steigende Pegel an der Abens

Am Montag, 30.08.2021, war die Feuerwehr Mainburg im Dauereinsatz gefordert. Gegen Mittag erreichte die Abens in Mainburg die kritische Marke und stieg bis zum Höchststand von 2,58 Metern, der um 14:30 Uhr erreicht wurde. Die Feuerwehr sicherte mit mehreren rund Tausend Sandsäcken und mobilem Hochwasserschutz die Abens Ufer im Promenadenweg und an der Uferstraße sowie eine Brücke in Mainburg. Außerdem wurde die Feuerwehr zu mehreren Kellern unter Wasser im Ortsgebiet alarmiert und schleppte unter anderem Fahrzeuge aus den überschwemmten Bereichen ab. Insgesamt waren 10 Feuerwehren mit rund 150 Feuerwehrfrauen und -männern in Mainburg im Einsatz.

Neben der Freiwilligen Feuerwehr Mainburg waren die Feuerwehren Sandelzhausen, Steinbach, Puttenhausen, Empfenbach, Mainburg Nord, Ebrantshausen, Neustadt/Donau, Nandlstadt, Enzelhausen sowie das THW Freising und Katastrophenschutzkomponenten des BRK Kelheim im Einsatz.

Bereits um 5:56 Uhr und um 7:36 Uhr erfolgten erste Alarmierungen für die Freiwillige Feuerwehr Mainburg zum Absichern überschwemmter Straßen. Am Vormittag unterstützen drei Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Mainburg außerdem bei den Unwettereinsätzen in Au/Hallertau.

 

Bild/Text: Julia Simon, Feuerwehr Mainburg

 

2. Radltour der Frauen-Union Mainburg durch den Landkreis

 Mit MdB Florian Oßner durch die Hallertauer Hopfenlandschaft von Mainburg nach Biburg

Zum mittlerweile zweiten Mal unternahm die Frauen-Union (FU) Mainburg am 08.08.2021 eine Radltour im Landkreis Kelheim. In diesem Jahr schwang sich auf Einladung von FU-Vorsitzender Maureen Sperling auch MdB Florian Oßner mit aufs Rad, um gemeinsam mit rund 20 Teilnehmern vom Mainburger Griesplatz bis zum Klosterbiergarten nach Biburg zu radeln. Kreis- und Stadträtin Maureen Sperling sagte in ihrer Begrüßung, man wolle MdB Oßner auf dieser Tour die „Besonderheiten unserer einmaligen Hallertauer Kulturlandschaft mit auf den Weg nach Berlin“ und ihm den nötigen „Rückenwind für die anstehende Bundestagswahl“ geben.

Ab dem Mainburger Griesplatz ging es los durch Dörfer, Felder und grüne Hopfengärten mit einem gemütlichen Stopp im Schlossbiergarten Ratzenhofen. Auf dem Weg hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, ihren Bundestagsabgeordneten seit 2013 und Direktkandidaten für die Bundestagswahl am 26. September näher kennenzulernen und sich mit ihm auszutauschen. Ein breitgefächertes Themenspektrum kam dabei zur Sprache von der Wirtschaftspolitik, Bildung bis hin zur Energiewende.

Hallertau verbindet Tradition und Moderne

Oßner hob besonders die gelungene Verbindung von Tradition und Moderne hervor. Zwischen den Feldern mit hoch gewachsenen Hopfen- oder Maispflanzen schmiegten sich auch Solarfelder in die Landschaft mit ein. „In der Hallertau sieht man ganz deutlich, dass die Region mit gutem Beispiel vorangeht. Wir sehen, dass wir in einer der sonnenreichsten Regionen Deutschlands leben. Deshalb ist Photovoltaik zur Stromerzeugung höchst effizient und vor allem auf den Dachflächen auszubauen“, betonte Oßner. Damit der erzeugte Strom auch gespeichert werden könne und nicht an der Leipziger Strombörse viel zu günstig verkauft werden müsse, werde nun in Pfeffenhausen das deutschlandweit einzigartige Wasserstoff-Technologie-Anwenderzentrum zur Herstellung von regenerativ erzeugtem Wasserstoff gebaut. Der Standort wird vom Bundesverkehrsministerium und Freistaat mit rund 130 Millionen Euro unterstützt. Dafür hat Oßner, der Schirmherr der Wasserstoff Initiative in der Region und aktuell mit einem Wasserstoff-Brennstoffzellenauto unterwegs ist, seit Jahren gekämpft.

Weiter ging es durch das Abenstal nach Biburg in den Klosterbiergarten. Die Teilnehmer besichtigten die Erlöserkapelle von Angerer dem Älteren und die Klosterkirche „Maria Immaculata“, ein ehemaliges Kloster der Benediktiner und eines der bedeutendsten romanischen Baudenkmäler Altbayerns. Von Maureen Sperling, Kreis- und Stadträtin sowie FU-Vorsitzende, und den vielen Teilnehmern erhielt Oßner viel Rückenwind für die anstehende Bundestagswahl. Mit dem Freizeitbus des Landkreises rollten die Teilnehmer auf vier Rädern wieder zurück zum Ausgangspunkt nach Mainburg. Oßner bedankte sich bei Maureen Sperling für ihre „Initiative und die perfekte Organisation“ und lobte die Radltour „durch die wunderschöne und vielseitige Heimatregion als starkes Zeichen der Gemeinschaft.“

 

Im Bild: Der Direktabgeordnete für den Landkreis Kelheim, MdB Florian Oßner, genießt mit den Teilnehmern der Radltour der Frauen-Union Mainburg die Schönheiten und Sehenswürdigkeiten der Hallertauer Hopfenlandschaft.

 

Foto: Hannelore Off

 

Testwanderer gesucht

Tourismusverband im Landkreis Kelheim e.V. sucht Testwanderer für neue Mehrtageswanderung

Der Tourismusverband im Landkreis Kelheim e.V. sucht Testwanderer für eine neue Mehrtageswanderung und startet eine Mitmach-Aktion für einen Wander-Urlaub. Mit der Tour „Ritter, Römer & Wacholder“ geht es an vier Wandertagen von Neustadt a.d.Donau über Kelheim bis Riedenburg, zurück nach Essing und durch den Hienheimer Forst nach Bad Gögging für einen Tag Wellness.

 

Testwanderer für „Ritter, Römer & Wacholder“ gesucht

Die neue Weitwanderung führt auf knapp 80 Kilometer und vier Wandertagen durch das untere Altmühltal zwischen Bad Gögging und Riedenburg. Als Testwanderer kann sich jeder bewerben, der Lust hat, allein oder zu zweit auf den Spuren von Rittern, Römern und Wacholder die Region zu Fuß zu erkunden. Gesucht sind Personen, die noch im Herbst 2021 für fünf Tage ins Altmühltal aufbrechen wollen. Das können Einzelpersonen, Paare oder Freunde sein. Die Testwanderer sollen ihre Reise mit Bildern und kurzen Videos dokumentieren und dem Tourismusverband im Landkreis Kelheim e.V. am Ende für ein kleines Interview bereitstehen, um ihre Erlebnisse auf der Mehrtagestour zu teilen. Bilder und Zitate sollen vom Tourismusverband für die Bewerbung der Wanderung genutzt werden dürfen.

 

Jetzt als Testwanderer bewerben

Bewerbt euch bis zum 12.09.2021 als Testwanderer für die Wanderung „Ritter, Römer & Wacholder“ per E-Mail info@tourismus-landkreis-kelheim.de mit Angabe, ob ihr allein oder zu zweit wandern möchte, Foto und Beschreibung, warum ihr die perfekten Testwanderer oder das perfekte Testwander-Team seid. Die Testwanderung beinhaltet vier Übernachtungen im Doppelzimmer mit Frühstück sowie einen Wellness-Tag in der Limes-Therme Bad Gögging. Der Urlaubstermin kann individuell mit dem Tourismusverband im Zeitraum September bis Oktober 2021 vereinbart werden. Alle Infos zur Tour sind unter www.herzstueck.bayern zu finden.

 

 

Bildquellen: Tourismusverband im Landkreis Kelheim e.V., Foto: Stefan Gruber, Karte: Angelina Liefke

 

LSK-Theater zeigt 2021 „Peterchens Mondfahrt“

Endlich wieder Theater in Mainburg – Premiere mit Märchenklassiker am 25.09.2021

Vorsichtiger Optimismus herrscht schon seit einigen Wochen im LSK-Theater Mainburg. Dank ausgeklügelter Hygienekonzepte können schon seit einer Weile die Gruppenstunden der Jugendlichen stattfinden, auch ein gemeinsamer Zeltlager-Aufenthalt war kürzlich möglich. Nun wagt der Theaterverein sich an den nächsten Schritt und bringt Ende September ein neues Stück fürs junge Publikum auf die Bühne: „Peterchens Mondfahrt“ feiert am Sa. 25.09.2021 seine Premiere im Theatersaal.

Schon 2020 sollte „Peterchens Mondfahrt“ als Weihnachtstheater auf der LSK-Bühne gezeigt werden. Mit dem Lockdown musste das Ensemble um Regisseurin und Erste Vorsitzende Heidi Mirlach die Probenarbeit nach einem Monat einstellen. Nach einem Dreivierteljahr Zwangspause konnte die kreative Truppe aus über 20 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Ende Juli 2021 die Proben wieder aufnehmen. Mit Feuereifer arbeitet das ganze Team nun gemeinsam daran, die zauberhafte Geschichte um den Maikäfer Sumsemann und seine beiden Freunde Peterchen und Annika endlich auf der Bühne zu zeigen.

 

Details:

• Premiere: 25.09.2021, 18.00 Uhr,
• weitere Termine: 26.09. / 01. / 02. / 03. / 08. / 09. / 10.10.2021 jeweils 18.00 Uhr
• Dauer: ca. ein Stunde, ohne Pause
• für kleine und große Zuschauer ab fünf Jahren
• Ort: LSK-Theater (Am Sportpl. 3, Mainburg)
• Kartenvorverkauf: Schreibwaren Weinmayer (Bahnhofstr. 4, Mainburg)

 

Corona-Regeln

Gemäß den aktuellen Corona-Regelungen darf der gesamte LSK-Theatersaal belegt werden, die Maskenpflicht bleibt jedoch bestehen. Ab sechs Jahren ist das Tragen einer medizinischen Gesichtsmaske nötig. Zudem gilt die neue 3G-Regel auch für die Aufführungen des LSK-Theaters im Innenraum, die Nachweiskontrolle erfolgt am Eingang zum Theatersaal. Familien werden gebeten zusammenzusitzen; es wird keine speziellen Sitzreihen für Kinder geben. Zur Erfassung der Kontaktdaten verwendet das LSK-Theater die LUCA-App, auch das Ausfüllen eines Formulars ist im Eingangsbereich möglich.

 

Zum Stück

Was ist denn Peterchen und Anneliese da ins Kinderzimmer gebrummt? Oh weh, ein Maikäfer mit nur fünf Beinchen? Die Kinder erschrecken sehr, als der Maikäfer sich aufrappelt und plötzlich anfängt mit ihnen zu sprechen. Dennoch sind sie sehr neugierig, Herrn Sumsemanns Geschichte zu erfahren:

Ein Nickerchen auf einer Birke wurde seinem Urururur-Großvater zum Verhängnis: Ein böser Holzdieb fällte den Baum, auf dem Sumsemanns Vorfahr schlief und hackte sein sechstes Käferbeinchen mit ab. Die Nachtfee, die gerade in dieser Nacht auf die Erde gekommen war, verbannte den Holzdieb zur Strafe auf den höchsten Mondberg. Aber leider war auch das sechste Beinchen nirgends mehr zu finden. Unglücklicherweise war es an der Birke hängen geblieben, die die Nachtfee mitsamt dem Holzdieb auf den Mondberg gezaubert hatte. Die Verwünschung konnte nur mit der Hilfe von zwei Kindern rückgängig gemacht werden, die noch nie ein Tier gequält hatten und mutig genug waren, die Reise zum Mond anzutreten. Und bis dahin wurden alle Sumsemänner mit nur fünf Beinchen geboren.

Mit Peterchen und Anneliese scheint Herr Sumsemann endlich Glück gehabt zu haben, aber der Weg zum Mond ist gar nicht so einfach …

 

Text/Foto: LSK-Theater Mainburg

 

Earth Night am 7. September – mach mit!

„Licht aus! Für wenigstens eine dunkle Nacht pro Jahr“: Das ist das Motto der Earth Night, die immer zum ersten Neumond im September stattfindet. Dieses Jahr ist es der 07.09.2021. Ab 22.00 Uhr (Ortszeit) heißt es dann wieder „Licht aus für eine ganze Nacht“.

Im Unterschied zur bereits etablierten Earth Hour, bei der das Licht im März für eine Stunde reduziert wird, um die Menschen an die Dringlichkeit des Klimaschutzes zu erinnern, steht bei der Earth Night ganz gezielt das Thema Lichtverschmutzung und damit die exzessive Nutzung von nächtlichem Kunstlicht im Fokus. Denn unsere Nächte werden trotz bzw. gerade wegen der LED immer noch heller. Und das schadet bekanntermaßen nicht nur dem Großteil der Lebewesen – allen voran den Insekten (alleine in Deutschland verenden durch Licht mehrere hundert Milliarden im Jahr) –, sondern belastet auch den Planeten in Form erheblicher CO2-Emissionen und hohem Ressourcenverbrauch.

Sprecher Manuel Philipp: „Die Earth Night soll sensibilisieren und einen bewussteren Umgang mit der Ressource Licht bewirken. Denn kaum ein Umweltproblem ist schneller und nachhaltiger zu reduzieren, als einfach mal Licht aus.“ Mehrere Kraftwerke könne man abschalten, würde man Licht intelligenter und verantwortungsvoller einsetzen, und das, ohne dass es am Boden, wo das Licht gebraucht wird, dunkler würde.

Tipps, wie sich jeder einzelne an der Earth Night bezüglich der Beleuchtung beteiligen kann, geben die Initiatoren auf der zugehörigen Internetseite: www.earth-night.info

Kommunen können nicht nur Fassaden- und Objektbeleuchtungen ausschalten, sondern auch die Straßenbeleuchtung reduzieren oder sogar ganz abschalten. Denn es existiere keine generelle Verpflichtung der Kommunen zur Beleuchtung öffentlicher Verkehrsflächen – versichern die Initiatoren. Lediglich bekannte Gefahrenstellen müssten dann mit beispielsweise Barken oder Blinkleuchten kenntlich gemacht werden. Zur letzten Earth Night haben drei Gemeinden in Bayern die komplette Straßenbeleuchtung abgeschaltet.

Mitgetragen wird die Aktion von über 60 Unterstützern, u.a. vom Bund Naturschutz, dem DAV und LBV sowie der Deutschen Umwelthilfe, als auch von mehreren großen Umweltorganisationen in Österreich.

Alle Infos unter: www.earth-night.info

 

Bench und die 5 Säulen des Lebens / Kapitel 2: Das Leid

Eine Kolumne von Bench aka. Benjamin Bauer. In 5 Kapiteln: Liebe · Leid · Glück · Erfolg · Spaß. 

 

Kapitel 2: Das Leid

 

Ist der Verlust eines innig geliebten Menschen der vielleicht schrecklichste Moment, den wir in unserem viel zu kurzen irdischen Dasein verzeichnen können? Eben jener Augenblick, der sich anfühlt, als wäre man von ganz oben aus einer Riesenradgondel gestoßen worden?

Es gibt viele Gründe, warum sich das Gefühl des Leids und der Einsamkeit plötzlich in einem vor wenigen Augenblicken noch so glücklichen und intaktem Leben plötzlich wendet. Eben dieser Moment, in dem man sich fühlt, als wäre man irgendwo auf einem Autobahnrastplatz ausgesetzt worden – und völlig auf sich allein gestellt. Hervorgerufen durch den Tod oder ein Beziehungsende.

Der harte Schicksalsschlag sorgt dafür, dass wir selbst lange Zeit später noch gegen die Strapazen ankämpfen müssen und nicht imstande sind, daran zu glauben, dass wir uns je wieder davon erholen könnten. Das Leid nagt an uns und verstopft die Endorphin-Pipeline in unserem Gehirn. Außerdem storniert es jegliche Form von Lächeln in unserem Gesicht. Es fühlt sich an, als würde die gesamte Welt unter unseren Füßen zusammenbrechen. Man sieht Tunnel, wo vorher noch Kreuzungen gewesen sind. Man sieht Gewitter, wo vorher noch Sonnenstrahlen waren. Man sieht Dunkelheit, wo vorher noch Licht war.

Die Lebensqualität wird schlagartig komprimiert und die Trauer übernimmt die Kontrolle über unser Herz und unser Denken. Alles, was uns in solch schwierigen Zeiten noch zur Verfügung steht, sind unsere Tränen, unsere Frustration und unsere Wut.

Selbstzweifel machen sich breit und der emotionale Tunnelblick, den wir automatisch installieren, scheint sich nicht mehr erweitern zu wollen – man bleibt beschränkt. Eine Kompensation durch Betäubungsmittel, unkontrollierte Aggressionshandlungen und ein Riesenleck an Grund- und Lebensmotivation sind dann die fiesen Endgegner in dieser Misere.

Weitere traurige Fakten des Leids:
Es gibt kein Sofortheilmittel.
Es gibt kein Rehabilitationsdatum.
Es gibt keine Musterlösung.

Und zu allem Verdruss haben wir in dieser Situation auch noch gratis Scheuklappen verabreicht bekommen. Diese Scheuklappen sorgen dafür, dass wir lieber von einer Klippe springen würden, als Ratschläge von Freunden und von der Familie anzunehmen. Wir verschließen unseren Geist und beschließen, keinerlei Input mehr von außen zuzulassen.

Schicksalsschläge hinterlassen viele signifikante Narben und leider werden diese Narben bei vielen Menschen nie mehr vollständig verschwinden. Letztendlich ist es die Zeit, die solche Wunden zu heilen vermag. Und ehrliche Freunde, die einen in dieser grausamen Zeit solide begleiten. Denn sie dienen als Initiatoren und Zündkerzen, um neuen Lebensmut schöpfen und nach vorne blicken zu können.

Wenn sich dann der Nebel der Traurigkeit nach dem Elend wieder lichtet, öffnet sich das Buch des Lebens und es wird ein neues Kapitel im Existenzindex erstellt.

Die Welt verändert sich. Sie verändert sich schlagartig. Sie verändert sich dann, wenn man neuen Mut gefasst hat und gewillt ist, sich mit sich selbst wieder arrangieren zu wollen.

Ein freier Geist, ein neues Ziel, ein neuer Weg.

Und dann, wenn man womöglich am wenigsten damit rechnet, kommt von irgendwo her die dritte Säule. Das Glück.

Ich für meinen Teil würde mich auch glücklich schätzen, wenn ihr bereit seid, euch in der nächsten FRANNS-Ausgabe wieder meine ehrlichen und auch teils rebellischen Gedanken reinzuziehen.

Euer Bench

 

Die komplette Reihe:
Kapitel 1: Liebe
Kapitel 2: Leid
Kapitel 3: Glück
Kapitel 4: Erfolg
Kapitel 5: Spaß

 

WOLF Umfrage unter Eltern

Nur 9 Prozent der Schulen mit professionellen Lüftungsgeräten ausgestattet

Bereits seit längerem verweisen wissenschaftliche Studien auf die Wirksamkeit von festinstallierten Lüftungsgeräten und mobilen Luftreinigern mit HEPA-Filter bei der effektiven Reduktion von virenbelasteten Aerosolen aus der Raumluft. Trotzdem setzen zu Beginn des neuen Schuljahres nur wenige Schulen bei der Pandemiebekämpfung auf diese Technologien. Das ergab eine repräsentative Umfrage von Kantar, die von der WOLF GmbH in Auftrag gegeben wurde. Hierfür wurden im Sommer 2021 insgesamt 1.000 Eltern von mindestens einem schulpflichtigen Kind befragt.

Mehr als 70 Prozent der Eltern befürworten professionelle Lüftungsgeräte

Laut Angaben der Eltern setzen die meisten Schulen auf Fensterlüftung, um die Kinder vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen. Ergänzt wird diese Maßnahme durch die Einhaltung der Abstandsregel (70 Prozent) und dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes während des Unterrichts (67 Prozent). Lediglich 11 Prozent gaben an, dass die Schulen ihrer Kinder mobile Luftreiniger im Einsatz haben. Noch weniger Befragte (9 Prozent) konnten bestätigen, dass die Klassenzimmer ihrer Kinder mit festinstallierten Lüftungsgeräten, welche die verbrauchte Luft durch frische Außenluft ersetzen, ausgestattet sind. Nur knapp die Hälfte der befragten Eltern bewertete die Schutzmaßnahmen der Schulen zum Zeitpunkt der Umfrage als ausreichend. Jedoch wären gut 70 Prozent weniger besorgt um ihre Kinder, wenn in den Schulen professionelle Lüftungsgeräte zum Einsatz kämen.

 

Mehr als 60 Prozent der Eltern würden ihre Kinder impfen lassen

Die einzelnen Bundesländer sind sich einig, dass Impf- und Testangebote im aktuell geplanten Präsenzunterricht zentrale Bausteine im Kampf gegen die Pandemie sind. Eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zur Impfung von Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren gibt es zwar mittlerweile. Für jüngere Kinder fehlt es aber weiterhin an Impfschutz, da die Vakzine vom Paul-Ehrlich-Institut bisher nicht freigegeben wurden. Trotzdem sind insgesamt 63 Prozent der befragten Eltern bereit, ihre Kinder impfen zu lassen.

 

Bis zu 80 Prozent Förderung bei der Nachrüstung von Raumlufttechnischen Anlagen

Seit Juni erhalten Bildungseinrichtungen im Zuge einer neuen Bundesförderung bis zu 80 Prozent Zuschuss beim Neueinbau nachhaltiger Lüftungstechnik (Raumlufttechnische Anlagen). Vor allem Kitas, Horte, Grund- und weiterführende Schulen sollen profitieren, da alle Bildungseinrichtungen für Kinder unter 12 Jahren antragsberechtigt sind.

Im Gegensatz dazu gleicht die Förderung zur Anschaffung mobiler Luftreiniger noch immer einem Flickenteppich. Bundesländer wie Bayern oder Baden-Württemberg fördern diese Technik großzügig, während in Brandenburg oder Sachsen-Anhalt die Wirksamkeit dieser Geräte noch immer kritisch bewertet wird. Diese Einschätzung spiegelt sich auch in der aktuellen Umfrage wider. Eltern aus Sachsen-Anhalt gaben an, dass nur 22 Prozent der Schulen planen, in mobile Raumluftreiniger zu investieren – in Bayern waren es hingegen 39 Prozent.

Raumlufttechnische Anlagen sind nachhaltig

Um eine gute Raumluftqualität sicherzustellen, ist die Fensterlüftung aufgrund baulicher Gegebenheiten teilweise schwierig umzusetzen. Insbesondere bei winterlichen Temperaturen führt die energetisch nicht nachhaltige Fensterlüftung zu hohen Heizkosten.

Das Umweltbundesamt bestätigt, dass mobile Luftreiniger als Ergänzung zur Fensterlüftung sinnvoll sind – insbesondere dort, wo eine Fensterlüftung nicht möglich ist. Sie ersetzen das Lüften nicht, sind aber in der Lage, die negativen Auswirkungen unzureichender Lüftung schnell und effektiv zu mindern.

Bei einer maschinellen Lüftung durch eine Raumlufttechnische Anlage wird im Wärmetauscher die Wärme aus dem Abluftstrom zum größten Teil zurückgewonnen und erwärmt die zugeführte Frischluft. Dr. Thomas Kneip, Vorsitzender der Geschäftsführung bei der WOLF GmbH, plädiert daher für den Einbau nachhaltiger Lüftungstechnik: „Die im Juni beschlossene Förderung von bis zu 80 Prozent für den Neueinbau Raumlufttechnischer Anlagen in Einrichtungen für Kinder unter 12 Jahren ist ein wichtiger Schritt zur Eindämmung der Pandemie. Diese Anlagen sind darüber hinaus eine nachhaltige Lösung für ein dauerhaft gesundes Raumklima. Gerade jetzt sollten Kommunen und Schulträger die Gelegenheit nutzen und langfristig in die Gesundheit der Schüler investieren.“

Mehr Informationen zur aktuellen 80 Prozent Förderung von Lüftungsanlagen in Bildungseinrichtungen unter www.wolf.eu/foerderung-bildungseinrichtungen

 

Text/Bilder: Wolf GmbH

 

Ehrungen der besten Mainburger Schulabsolventen 2021

An drei Terminen lud Bürgermeister Helmut Fichtner die jeweils besten Mainburger Absolventen von Mittelschule, Realschule und Gymnasium zu einer Ehrung ins Rathaus ein.

Die Abschlüsse in Corona-Zeiten stellten die Absolventen dabei vor ungewohnte Herausforderungen. An Home Schooling  und Videokonferenzen musste sich alle erst einmal gewöhnen, denn sich im heimischen Umfeld nicht ablenken zu lassen, war teils gar nicht so einfach, wie die Schüler berichten. Nach monatelanger Corona-Isolation in der Freunde und Mitschüler oft nur digital getroffen wurden, stellte sich dann ein für manchen so noch nicht erlebtes Gefühl ein, als die Schulen wieder öffneten: Endlich wieder in die Schule gehen!

Am Ende hat jeder von ihnen sein eigenes Rezept für den Lernerfolg gefunden und alle freuten sich nun auf den nächsten großen Schritt im Leben in Richtung Berufsleben und Studium. Glückwunsch auch von FRANNS!

 

Beste Absolventen der Mittelschule Mainburg – mit mittlerer Reife bzw. Quali

 

Beste Absolventen der Realschule Mainburg

 

Beste Absolventen des Mainburger Gabelsberger Gymnasiums

 

Foto Mittelschüler: Christin Grundmann
Foto Gymnasiasten und Realschüler: FRANNS

 

Der BarthHaas-Bericht 2020/2021

Weltweite Hopfenanbaufläche steigt, Erntemenge geht zurück, Corona bedingte Verluste am Biermarkt deutlich geringer als erwartet 

Am 23.07.2021 wurde der BarthHaas-Bericht am Standort Mainburg vorgestellt. Der Autor des Berichts Heinrich Meier (rechts) und Peter Hintermeier, Einkaufsleiter des Nürnberger Hopfenhandelshauses gingen dabei auf die Entwicklungen von Hopfenanbaufläche, Erntemenge und Bierproduktion weltweit ein. Der BarthHaas-Bericht erscheint seit ca. 1877 mit kurzen Unterbrechungen jedes Jahr darf auf seinem Gebiet als Standardwerk bezeichnet werden.

 

Hopfenanbaufläche steigt, Erntemenge geht zurück

Die weltweite Anbaufläche für Hopfen ist 2020 das siebte Jahr in Folge gestiegen. Die USA sind mit einem Anteil von 40 Prozent das Land mit der weltweit größten Hopfenanbaufläche, gefolgt von Deutschland mit 33 Prozent und Tschechien mit 8 Prozent. Das geht aus dem BarthHaas-Bericht Hopfen 2020/2021 hervor, den der weltweit führende Hopfenspezialist im Rahmen einer Online-Pressekonferenz am 22. Juli vorstellte. 2020 stieg die weltweite Anbaufläche für Hopfen um 1,3 Prozent auf 62.366 Hektar. Trotz einer größeren Anbaufläche lag die Erntemenge um 7.500 Tonnen unter dem Vorjahr. Die Hälfte dieses Rückgangs liegt in einer unterdurchschnittlichen Ernte in den USA begründet. „In den USA haben uns die Effekte der Klimakrise im letzten Jahr erstmals richtig spürbar erwischt: In Nachbarschaft unserer Anbaugebiete wüteten zu Erntebeginn Waldbrände. Die klimatischen Umstände, die diese Waldbrände schürten, führten auch zu außergewöhnlich heißen Winden am Anfang der Ernte, die die Erträge über 10 Prozent schmälerten“, erklärt Alexander Barth, der für den US-Markt verantwortliche Gesellschafter des Familienunternehmens.

 

Alphasäure auf Allzeithoch

Neben der Erntemenge ist die Alphasäure ein entscheidender Faktor der Hopfen- und Bierbranche. (Erklärung: Die Alphasäure ist der für das Bierbrauen wichtigste Bestandteil des Hopfens und für die Bittere des Biers verantwortlich.) „Auch wenn die geerntete Alphamenge nur geringfügig über dem Vorjahr liegt, ist es dennoch ein neuer Allzeitrekord und das, obwohl die Erntemenge um 6 Prozent unter dem Vorjahr lag“, sagt Heinrich Meier, der Verfasser des HopfenBerichts. Auch 2021 verlief der Beginn der Vegetation nicht optimal. In Europa war es meist zu kühl, mit der Folge eines Wachstumsrückstands Ende Mai von bis zu zwei Wochen. Inzwischen gab es Unwetter mit Hagelschäden in Hopfenanlagen in Tschechien, Polen und in Deutschland (Anbaugebiet Tettnang). In den USA macht eine Hitzewelle dem Hopfen zu schaffen. Die weitere Witterung entscheidet letztendlich darüber, wieviel Hopfen und welche Hopfenalphamenge dem Markt zur Verfügung stehen wird.

 

Hopfenüberschuss durch sinkenden Bierausstoß

„Das Hopfenangebot der Ernte 2020 wird den Bedarf im Braujahr 2021 übersteigen. Der Markt wird somit das zweite Jahr in Folge einen Hopfenüberschuss aufweisen“, so Meier. „Die Preisreaktionen auf dem Hopfenmarkt waren jedoch gering, weil dem Markt unter anderem aufgrund der sehr hohen Vorvertragsquoten und der schwachen Ernte in den USA nur wenig Spotmenge zur Verfügung stand“, erklärt Meier.

Abhängig vom weiteren Verlauf der Pandemie müsse auch in den nächsten Jahren mit einer schwachen Nachfrage gerechnet werden. „Die internationale Hopfenwirtschaft kann der Überproduktion nur mit Flächenanpassungen begegnen. Diese sind dringend erforderlich, um sich einem Marktgleichgewicht wieder annähern zu können“, sagt Meier.

Alexander Barth gibt jedoch zu bedenken: „Eine Überproduktion kann in diesen Zeiten klimabedingt ganz schnell in einen Mangel umschlagen. Die Ernten sind nicht mehr so planbar wie früher und die Erträge schwanken stärker.“ Die Brauwirtschaft tue gut daran, höhere Bestände zu halten, um einen Puffer für magere Zeiten zu haben. „Alles in allem sehen wir herausfordernden Zeiten entgegen.“

 

Biermarkt 2020: Verluste deutlich geringer als erwartet

Corona und die damit verbundenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens setzen weltweit auch der Braubranche zu. Das lässt sich deutlich an der Entwicklung des Bierausstoßes 2020 ablesen: Er sank in dem Jahr der Pandemie um 4,9 Prozent auf 1,82 Milliarden Hektoliter und damit auf das Niveau von 2008. Das geht aus dem BarthHaas-Bericht Hopfen 2020/2021 hervor, den der weltweit führende Hopfenspezialist im Rahmen einer OnlinePressekonferenz am 22. Juli vorstellte.

Dennoch seien die Aussichten für die Bier- und damit auch die Hopfenbranche gut, zeigt sich Alexander Barth, der für den US-Markt verantwortliche Gesellschafter des Familienunternehmens, überzeugt. „Erfreulicherweise ist der Bierkonsum weltweit längst nicht so stark eingebrochen wie prognostiziert wurde.“ Das bekräftigt auch der Verfasser des Hopfen-Berichts Heinrich Meier: Noch im Oktober letzten Jahres sei man aufgrund der Ausbreitung von Covid-19 von einem Minus zwischen 8 und 14 Prozent ausgegangen.

Von der negativen Entwicklung im vergangenen Jahr war, den Erhebungen zufolge, die Mehrzahl der insgesamt 172 Erzeugerländer betroffen: 97 mussten einen Rückgang hinnehmen, Zuwächse waren nur in 37 Ländern zu verzeichnen.

 

Deutschland liegt mit Minus im weltweiten Trend

Mit einem Minus von 5 Prozent liegt der deutsche Biermarkt laut dem aktuellen BarthHaas-Bericht im weltweiten Trend und behauptet mit nunmehr 87,0 Millionen Hektolitern Ausstoß seinen fünften Platz im internationalen Ranking der führenden Biernationen. Die Plätze 1 bis 4 nehmen unverändert China, die USA, Brasilien und Mexiko ein. Etwas mehr als die Hälfte des weltweit erzeugten Bieres wurde 2020 in diesen Ländern gebraut.

Während die Staaten der Europäischen Union 2020 deutlich ins Minus gerieten (Großbritannien -6,9 Mio. hl, Spanien -4,8 Mio. hl, Deutschland -4,6 Mio. hl), konnten die Länder des übrigen Europas dank einer positiven Entwicklung in Russland (+2,5 Mio. hl) unter dem Strich sogar ein kleines Ausstoßplus erzielen. Insgesamt sank der Ausstoß in Gesamteuropa um 29 Millionen Hektoliter bzw. 5,5 Prozent.

Kleines Plus in Amerika steht hohen Verlusten in Asien gegenüber

Der Biermarkt in Amerika zeigte sich hingegen robust und erreichte eine geringe Zunahme von 6 Millionen Hektolitern (+1,0 %). Das Wachstum kam aus Brasilien (+7,1 Mio. hl) und Mexiko (+2,7 Mio. hl). Das Ergebnis in Asien mit einem Minus von 61 Millionen Hektolitern (-10,0 %) war indessen stark geprägt durch Rückgänge in China (-35,4 Mio. hl) und Indien (-9,8 Mio. hl).

Der geringere Ausstoß in Südafrika (-6,5 Mio. hl) und in den meisten ostafrikanischen Ländern konnte durch die Länder Westafrikas mit meist höheren Bierproduktionszahlen nicht ausgeglichen werden. Für den gesamten Kontinent blieb daher am Ende ein Minus von 9 Millionen Hektolitern oder 6,5 Prozent.

Erwartungen des Managements vorsichtig optimistisch

Mittlerweile werden die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung in manchen Ländern zwar gelockert. Die unterschiedliche Entwicklung in den verschiedenen Regionen der Welt mache es dennoch weiterhin schwierig, zuverlässige Aussagen über den Gesamtmarkt und die globalen Auswirkungen zu treffen, so Heinrich Meier in seinem Ausblick. Der weltweite Bierausstoß werde aber wohl 2021 erneut geringer ausfallen als 2019, prognostiziert er.

Gleichwohl blickt das BarthHaas-Management insgesamt optimistisch in die nähere Zukunft. In den USA seien bereits viele Menschen geimpft und das Leben normalisiere sich endlich wieder, freut sich Alexander Barth. Das gelte bald auch für viele andere Länder, ist er zuversichtlich. „Mit fallenden Restriktionen und den Geldspritzen, die besonders wirtschaftlich starke Nationen bekommen haben, wird der Konsum wieder angekurbelt. Der Nachholbedarf ist groß.“

 

Text/Grafiken: BarthHaas