Spezialpflege für artenreiche mageren Ranken, Neuanlage von Streuobstwiesen oder Hecken, Schaffung von Amphibientümpeln, Bekämpfung von Neophyten durch Beweidung, Schnittgutverwertung zum Humusaufbau – mit dem Biotopverbundprojekt werden ökologisch hochwertige Flächen gezielt bewirtschaftet oder neue Biotope für selten gewordene heimische Arten geschaffen.
Nach drei Jahren Projektlaufzeit steht beim vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz geförderten „Biotopverbundprojekt Mainburg“ der Endspurt an. Bis September 2025 wird noch eine Vielzahl an Maßnahmen und Aktionen durchgeführt.
Wo die Schwerpunkte in der Schlussphase gelegt werden und was im vergangenen Projektjahr passiert ist, wurde Mitte Januar 2025 in der Projektbegleitenden Arbeitsgruppe (PAG) im Mainburger Rathaus besprochen. In der PAG wirken neben Bürgermeister Helmut Fichtner und Umweltreferent Konrad Pöppel Vertreter der Fachbehörden von Naturschutz, Landwirtschaft und Wasserwirtschaft und die Verbändevertreter des Bauernverbands und des Bund Naturschutzes.
Beim Rückblick wurde bereits deutlich, dass einige der Projektziele bereits erreicht werden konnten. Dazu zählen die erfolgreich abgeschlossenen faunistischen Untersuchungen, die Anwerbung neuer landwirtschaftlicher Betriebe zur Durchführung von Landschaftspflegetätigkeiten, die erfolgreiche Umsetzung von Biotopneuschaffungen im Abenstal bei Lindkirchen und Meilenhofen oder im Pfarrwald bei Oberempfenbach oder die praktische Durchführung von Biotoppflegemaßnahmen mit dem Aufbau von regionalen Kohlenstoffkreisläufen. Flankierend zu den konkreten Umsetzungsmaßnahmen lief auch die Öffentlichkeitsarbeit zum Biotopverbund Mainburg im vergangenen Projektjahr auf Hochtouren. So wurde ein Instagram-Kanal „biotopverbundmainburg“ gestartet, es gab Aktionen mit unterschiedlichen Schulklassen und auf der HopFa konnten sich interessierte Besucher an einem Informationsstand zum Biotopverbund Mainburg informieren. „Mit den vielfältigen Aktionen und Maßnahmen die gemeinsam mit Schule, Verbänden, Vereinen oder z.B. den Wegebeauftragten durchgeführt werden, erreichen wir viele Mainburgerinnen und Mainburger, die sich dann am Biotopverbund in vielfältiger Weise engagieren“ so Veronika Stiglmaier, die als bestes Beispiel die neue Sonderausstellung zu Wildbienen im Mainburger Stadtmuseum nennt.
Trotz dieser positiven Entwicklungen in den vergangenen Projektjahren bleibt auch für das letzte Halbjahr im Biotopverbund Mainburg viel zu tun. Neben der Weiterführung der Landschaftspflegetätigkeiten gemeinsam mit den ortsansässigen, landwirtschaftlichen Betrieben auf den zahlreichen Biotopverbundflächen soll z.B. die Eindämmung von Problem-Neophyten wie dem Riesenbärenklau im Abenstal weiterverfolgt werden. Für den Abschluss des Projektes ist die Gestaltung einer Wanderausstellung geplant und es wird voraussichtlich noch ein familienfreundlicher Radrundweg durch den Biotopverbund Mainburg entwickelt. „Ich freue mich über die bisherigen Erfolge und den guten Verlauf des Biotopverbundprojektes. Für uns als Stadt wird diese wichtige Generationenaufgabe Biotopverbund auch nach dem Projektende weitergehen. Wichtig dafür ist auch eine entsprechende Ausstattung mit Fördermitteln des Umweltministeriums“ so Bürgermeister Helmut Fichtner.
„Das Engagement der Stadt Mainburg für den Biotopverbund ist beispielhaft. Aber auch die gute Zusammenarbeit mit den landwirtschaftlichen Betrieben, dem Maschinenring Mainburg sowie den Behörden- und Verbandsvertretern von Naturschutz und Landwirtschaft ermöglicht dieses Ergebnis. Arten- und Biotopschutz nicht nur auf dem Papier, sondern auf der Fläche – das freut uns natürlich sehr“, so Klaus Amann, Geschäftsführer Landschaftspflegeverband Kelheim VöF.
Hintergrund
Das vierjährige Naturschutzprojekt „Biotopverbund Mainburg 30“ hat ein Volumen von knapp 300.000 € und wird mit 80 % von der Regierung von Niederbayern über die Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien gefördert. Das Projekt zielt darauf ab die Arbeit der letzten 30 Jahre am Biotopverbund zu würdigen aber vor allem auch die flächenmäßige Ausweitung des Biotopverbunds weiter voran zu bringen.
Im Bild oben: Die anwesenden Mitglieder der projektbegleitenden Arbeitsgruppe des Biotopverbundprojekts Mainburg. (Foto: Renate Kemmeter, Stadt Mainburg)

Eine langfristige naturschutzfachliche Pflege führt, wie hier im Norden von Sandelzhausen, zum Erhalt einer artenreichen Wiese. (Foto: Veronika Stiglmaier, Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V.)

Zu den vielfältigen Maßnahmen des Biotopverbundprojekts zählte 2024 auch die Anlage einer Gewässerseige für Wiesenbrüter im Abenstal bei Meilenhofen. (Foto: Veronika Stiglmaier, Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V.)