Die Wärmeversorgung macht in Deutschland mehr als 50% des gesamten Energieverbrauchs aus. Dadurch wird ein Großteil des CO2-Ausstoßes verursacht. Aktuell wird der Bedarf zu rund 80% durch Öl und Gas (fossile Brennstoffe) gedeckt. Da diese aus Nicht-EU Staaten stammen, besteht sowohl in Hinsicht Verfügbarkeit als auch Preis eine gewisse Abhängigkeit. Um dieser Abhängigkeit vorzubeugen und um den CO2-Ausstoß zu reduzieren, sieht das Wärmeplanungsgesetz bis 2045 eine ausschließliche Nutzung von erneuerbaren Energien und unvermeidlicher industrieller Abwärme zur Wärmeversorgung vor. Kleine Kommunen bis 100.000 Einwohner sollen dazu bis Ende Juni 2028 eine Wärmeplanung erstellt haben. Hierfür wurden von der Stadt Mainburg zwei Fachbüros, die Frequentum GmbH und die Plan4Better GmbH beauftragt, die den Prozess bereits im Juli 2024 gestartet haben.
Hauptphasen einer kommunalen Wärmeplanung
Die Stadt hat bei der Wärmeplanung bereits die Phase der Bestandsanalyse abgeschlossen. Hierzu wurden vorliegende Daten genutzt und notwendige Daten beschafft bzw. abgefragt. So wurde in Zusammenarbeit mit der IHK Regensburg eine Umfrage für Gewerbebetriebe erstellt, die derzeit schon ausgewertet wird.
Am Ende der Bestandsanalyse werden die gesammelten Daten zusammengeführt, um den Wärmebedarf, die Beheizungsstruktur, die Altersklassen jeweiliger Gebäude sowie deren Sanierungszustand untersuchen zu können.
Aus den gewonnenen Erkenntnissen folgt die Potenzialanalyse. Diese eruiert mögliche Wärmequellen und soll bereits erste Eignungsgebiete identifizieren. Zu möglichen Wärmequellen zählen unvermeidbare industrielle Abwärme, Solarthermie, Goethermie, Biomasse, Großwärmespeicher und auch das Abwasser.
Die darauffolgende Phase umfasst die Entwicklung von Zielszenarien in Fünfjahresschritten bis 2045. Letztlich spiegeln diese Planungen die Zusammenfassung der Ergebnisse der vorhergehenden Phasen sowie deren Lösungsmöglichkeiten wider.
Die anschließende Phase beschäftigt sich mit der konkreten Umsetzung – welche Maßnahmen also der Umsetzung eines zuvor definierten Szenarios dienen können.
Letztlich werden die Ergebnisse der Kommunalen Wärmeplanung in einem Fachgutachten dokumentiert. Die Wärmeplanung soll Mitte 2025 abgeschlossen sein.
Beteiligung der Öffentlichkeit
Eine Beteiligung der Öffentlichkeit wurde im Bereich der Unternehmen und Gewerbetreibenden bereits gestartet. Hierzu wurden hiesige Gewerbetreibende, teils durch direkte Gespräche, aber auch in Form einer Umfrage bereits in die Bestandsanalyse eingebunden. Zudem haben sich mehrere Firmen im Mainburger Süden zusammengeschlossen, um eine Machbarkeitsstudie durchführen zu lassen, die durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird. Untersucht wird hier, ob sich diese Firmengebäude durch ein Wärmenetz verbinden lassen.
Ein weiterer Schritt ist die Beteiligung der privaten Bürger bzw. Gebäudeeigentümer. Dies betrifft alle Gebäude, die im vorgenannten Bereich der Unternehmen nicht berücksichtigt wurden – vom Einfamilienhaus bis hin zu größeren Wohngebäuden aber auch solche mit gemischter Nutzung. Hierzu wird in der Mainburger Stadthalle am Mi. 19.02.2025 ein Infoabend stattfinden. Eine gesonderte Ankündigung dazu folgt.
Weitere Informationen und aktuelle Entwicklungen: www.mainburg.de/wärmeplanung
Gefördert durch die Nationale Klimaschutzinitiative
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen. Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie
Quelle: Stadt Mainburg