Das forumkunstundhandwerk www.forumkunstundhandwerk.de in Mainburg Ebrantshausen präsentiert „Inspired by Paper“ eine internationale Papierkunstausstellung.
Details zu Ausstellung
• Zeit: 26.06. – 10.07.2016
• Öffnungszeiten: Mi bis Sa 16 – 19 Uhr, So 14 – 19 Uhr und nach Vereinbarung
• Ort: forumkunstundhandwerk, Kirchenäcker 8, Ebrantshausen
Zum 30 jährigen Bestehen zeigt IAPMA (International Association of Hand Papermakers and Paper Artists) www.iapma.info an 12 Orten in Europa die Touring Exhibition „Inspired by Paper“ mit Arbeiten von 38 Internationalen Papierkünstlern aus 15 Ländern.
Die Ausstellung zeigt die Vielfalt der gestalterischen Ausdrucksmöglichkeiten die Papier bietet, wie Arbeiten mit und aus Printmedien, Pulppainting, Collagen, Schmuck, Plastiken, fragile Pflanzenfasern und Kunstwerken bei denen man überrascht die Frage stellt: „… das ist aus Papier?“
Weitere Informationen zur Ausstellung
Papier ist – nach der Definition im „Brockhaus“ – ein flächiger Werkstoff, der bis zu 95% aus mechanisch oder chemisch aufgeschlossenen Fasern meist pflanzlicher Herkunft besteht, die in einer wässrigen Suspension miteinander verbunden und auf einem Sieb zu Blattform verfestigt werden.
Seit etwa 2000 Jahren ist Papier ein geduldiger und sehr flexibler Diener der Menschheit; es hat eine umfassende schriftliche Überlieferung erst möglich gemacht. Man kann Papier falten und zu Büchern binden, die Voraussetzung für den Buchdruck und das Bewahren und Verbreiten von Wissen und Gedanken.
Bis zur industriellen Revolution war Papier ein hochwertiges, durch Aufschlagen von Pflanzenfasern und Textilien aus Leinen hergestelltes Material von großer Dauerhaftigkeit. Die Erfindung, aus Holzschliff Papier herzustellen, führte zu entscheidenden Veränderungen: In großen Mengen und immer billiger produziert wurde es ein Massenprodukt in unglaublicher Vielfalt. Seit einiger Zeit ist jedoch neben der einfachen Verfügbarkeit als billiger Verbrauchsartikel eine Veränderung der Bedeutung von Papier als Träger von Informationen zu beobachten. Bibliotheken werden digitalisiert, Enzyklopädien stehen im Internet zur Verfügung, Informationen verteilen sich per Computer rund um die Welt, e-books und digitale Zeitungen benötigen kein Papier mehr.
Parallel zu dieser Entwicklung wächst die Bedeutung von Papier als Vermittler taktiler, sinnlicher Strukturen und als eigenständiges Ausdrucksmittel.
Während in der Kunst früherer Jahrhunderte Papier als Zeichen-, Schreib- und Malgrund diente, rückt die Beschaffenheit und Wertigkeit des Materials erst im 20. Jahrhundert in das Interesse der Künstler. Die Collage wird von vielen Künstlern des Kubismus perfektioniert, das für jedermann zugängliche „einfache Material“ Papier reizt die Dadaisten zu neuen Anwendungen, ebenso wie später die Künstler der Arte Povera-Bewegung. Der Begriff „paper art“ kommt in den 70er Jahren in den USA auf. Papier wird autark und transportiert die Aussage eines Kunstwerkes nicht nur über seine Form und Farbe, sondern ganz speziell über sein Material.
IAPMA (International Association of Hand Papermakers and Paper Artists) wurde 1986 in Düren während der ersten Papierkunst Biennale gegründet. Seit 30 Jahren ermöglicht IAPMA www.iapma.info Papiermachern und Papierkünstlern in aller Welt den Austausch von Ideen und Informationen rund um das Medium Papier. Die derzeit ca. 500 Mitglieder aus 42 Nationen vertreten unterschiedlichste Traditionen und kulturelle Hintergründe des Papiermachens ebenso wie individuelle Ansätze für die künstlerische Arbeit mit Papier. Mit internationalen Ausstellungen, Publikationen und Kongressen (2016 in Brasilien) schafft IAPMA ein Forum für alle, die Interesse und Freude an Papier in Handwerk und Kunst haben.