Gründung der „Initiative Rettet das Krankenhaus Mainburg“

Am 05.02.2024 hat sich in Mainburg eine Arbeitsgruppe für den Erhalt des Akutkrankenhauses in Mainburg gegründet. Die „Initiative Rettet das Krankenhaus Mainburg“ ist ein spontaner Zusammenschluss von Aktiven, die die Umwandlung des Krankenhauses zu einem ambulanten Gesundheitszentrum ablehnen und das Krankenhaus als leistungsfähige Akutklinik erhalten wollen.

Informieren, Mitmachen und in Kontakt treten:
rettet-das-krankenhaus-mainburg.de
www.instagram.com/rettetdaskrankenhausmainburg
www.facebook.com/RettetdasKrankenhausMainburg

 

Sorge um Gesundheits- und Notfallversorgung

„Wir verstehen es als unsere Aufgabe, die Bevölkerung, aber auch lokale Vereine und Betriebe für das Thema zu sensibilisieren, zu informieren und den in der Bevölkerung deutlich wahrnehmbaren Unmut und Widerstand gegen die Pläne zu kanalisieren. So hat die Gruppe bereits zwei Tage nach dem ersten Treffen die Online-Petition „Rettet das Krankenhaus Mainburg“ gestartet, die bereits über 6.000 Menschen (Stand: 12.02.2024) unterstützen“, erklärt Mitinitiatorin Annette Setzensack. „Uns alle vereint die Betroffenheit und Sorge um die Gesundheits- und Notfallversorgung der lokalen Bevölkerung. Deshalb investiert die Gruppe sehr viel Zeit und Engagement, alle sind mit viel Herzblut mit dabei“, ergänzt Werner Pitzl. Mehrere Gründungsmitglieder sind selbst im Gesundheits- bzw. Rettungswesen beschäftigt und können daher die Situation aufgrund ihrer Erfahrung gut einschätzen.

 

Längere Anfahrtswege für viele Gemeinden

Ein Verlust der stationären Notaufnahme und Chirurgie, der Inneren Medizin inkl. Herzkatheterlabor und der Intensivstation bedeutet, dass es in Mainburg kein Krankenhaus mehr gibt, das Notfälle vom Rettungsdienst aufnehmen kann. Auch benachbarte Rettungswachen wie Geisenfeld, Rohrbach, Neustadt/Donau, Siegenburg, Nandlstadt, Rottenburg, Langquaid und weitere würden auf andere Krankenhäuser ausweichen müssen. Das bedeutet in jedem Fall längere Anfahrtswege und damit auch eine geringere Einsatzbereitschaft der Rettungswache vor Ort. „Wenn dann benachbarte Kliniken abgemeldet sind, wie es leider derzeit oft der Fall ist, haben Rettungswägen und Notärzte künftig noch weitere Anfahrtswege zurückzulegen. Bereits aktuell müssen Notfallpatienten immer wieder zum Beispiel ins Klinikum nach Dachau, Dingolfing oder Schrobenhausen gebracht werden, weil die zuständigen Krankenhäuser überfüllt sind. Dies kann Menschenleben gefährden und die Gefahr von Langzeitschäden erhöhen“, warnen Bernhard Steffel und Reiner Gastner.

 

Vernetzung mit anderen Aktionsbündnissen

„Der Abbau der stationären Notfallversorgung würde einen großen Verlust für die Gesundheitsversorgung der Region bedeuten, deshalb kämpfen wir für den Erhalt dieser Versorgungsstufe in Mainburg“, betonen Katja Resch, Krankenschwester auf der Intensivstation, und Stephanie Sirl, Fachkrankenschwester Anästhesiepflege. Der Faktor Zeit könne bei der stationären Aufnahme eine lebensentscheidende Rolle spielen.

Mit dem Förderverein Freunde Krankenhaus Mainburg e. V. ist die Initiative im Austausch. Zudem suche man bereits die überregionale Vernetzung mit anderen Bürgerinitiativen, die sich gegen Krankenhausschließungen oder -umwandlungen wehren, wie dem Aktionsbündnis in Tirschenreuth oder der bayernweit tätigen Aktionsgruppe „Schluss mit Kliniksterben in Bayern“.

 

Unterschriftslisten und Kundgebung

Nachlassen will die Initiative nicht: Neben Unterschriftslisten in Geschäften hat man bereits in Bannerwerbung investiert und will die Öffentlichkeitsarbeit weiter intensivieren. „Wir rufen alle Bürger auf, für dieses wichtige Anliegen zu unterschreiben, online oder auf den verteilten Unterschriftslisten. Listen können gern unter info@rettet-das-krankenhaus-mainburg.de angefordert werden.“ Auch eine Kundgebung möchte die Gruppe auf die Beine stellen, die voraussichtlich am 24.02.2024 in Mainburg stattfindet.

Im Bild (v.l.n.r.):Annette Setzensack, Reiner Gastner, Michael Zenk, Martin Eisenmann, Heidi Dasch, Werner Pitzl, Dorraine Gastner, Max Scholz und Bernhard Steffel.

 

Hintergrund

Aufgrund anhaltend hoher Verluste der Krankenhäuser wurde die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC beauftragt für die Region 10 (Stadt Ingolstadt, Landkreise Eichstätt, Neuburg/Schrobenhausen und Pfaffenhofen) ein Gutachten über die weitere Arbeit zu erstellen. Da das Krankenhaus Mainburg zum Klinikverbund Ilmtalklinik Pfaffenhofen gehört, floss es mit in das Gutachten ein – und soll laut diesen Plänen zukünftig nur noch ein Gesundheitszentrum ohne Notaufnahme werden.

Statement des Fördervereins Freunde Krankenhaus Mainburg e.V. dazu: Hier lesen >

 

Foto: Simon Dasch