Kurz vor Weihnachten hatten interessierte Bürger am 20.12.2017 im Rahmen des Wirtschaftsdialogs der CSU Mainburg die Möglichkeit hinter die Kulissen einer der weltweit größten Hopfenverarbeitungsfirmen zu werfen: Hopsteiner in Mainburg.

Der Name Hopsteiner ist vielen Mainburgern und Hallertauern ein Begriff, nicht zuletzt weil man regelmäßig am riesigen Hochregallager – aus den Produkten des voll gefüllten Hochregallagers könnte man 232 Mio hl Bier brauen – an der Stadtgrenze vorbeifährt. Was die auf dem gesamten Globus agierende Firma dort allerdings genau in Mainburg macht, wissen die wenigsten. Das erst kürzlich erweitere Hochregallager, dass über 14.000 Paletten fasst, mag zwar das hervorstechenste Bauwerk im Herzen der Hallertau sein, aber es markiert nur das Ende der eigentlichen Arbeit, die hier hier betrieben wird: die Hopfenveredelung.

Einen ersten Überblick wird den Führungsteilnehmern bei einer Präsentation verschafft. Dort erfahren sie, mit welchen Verfahren der geerntete Rohhopfen vor Ort weiterverarbeitet wird. Am Ende stehen dann gepresste Hopfenpellets oder flüssiges Hopfenextrakt. Beide Produkte können von Brauereien direkt bei Hopsteiner fürs erworben werden – egal ob international agierender Braukonzern oder kleiner Heimbrauer. Ein modern aufgestellter Vertrieb macht es möglich.

Nach der Einführung startet der Rundgung über das Firmengelände. Vielen Teilnehmern wird schnell klar: das von der Straße aus sichtbare Hochregallager ist nur die Spitze des Eisberges und verbirgt, was auf dem weitläufigen Firmengelände eigentlich getan wird: Hopfenveredelung auf höchstem Niveau. In der 170-jährigen Firmengeschichte hat man die Verarbeitungsprozessen ständig verfeinert und optimiert. Um die für den Brauer wichtigen Aroma- und Bitterstoffe aus der Hopfendolde herauszulösen kommen in Mainburg Ethanol- und CO2-Extraktionsverfahren zu Einsatz, zwei Verarbeitungsverfahren mit unterschiedlichem Ansatz. Besonders beeindruckt sind die 25 Teilnehmer von der Anlage der CO2-Extraktion. Bei der im Haus selbst entwickelten Anlage kommen unvorstellbar gigantische Drücke von bis zu 300 bar zum Einsatz. Am Ende steht auch hier ein zähflüssiges Extrakt, dass je nach Kunde in kleinen Dosen oder auch ganzen Fässern verschickt wird.

Immer wieder kommt das Thema Energie beim Rundgang durch die verschiedenen Stationen auf. Denn eines ist klar: die aufwendige Extraktion liefert zwar hochwertigste Produkte, benötigt bei der Herstellung und Lagerung jedoch riesige Mengen Energie. So ist es nicht verwunderlich, dass mit berechtigtem Stolz stets auf einen überall optimierten Energie- und Wärmefluß hingewiesen wird. Sei es das selbst betriebene Biomasseheizkraftwerk oder die Abwärmeverwertung im Produktionsverlauf – der auf die Spitze der Perfektion getriebene Umgang mit Energie lässt beeindruckte Gesichter bei der Besuchergruppe zurück.

Das Ende der Führung markiert auch gleichzeitig das Ende der Produktion: das weithin sichtbar Hochregallager. Selbiges wurde erst vor Kurzem in seiner Kapazität verdoppelt und mit modernster, automatisierte Lagertechnik ausgestattet. Kommt eine Bestellung rein, beginnt das System eigenständig die benötige Ware in einen Pufferbereich zwischenzulagern. Längere Wartezeiten für den Abholer bzw die Spedition beim Auslagern entfallen. Ebenfalls ein Punkt, der deutlich macht, wie nah Hopsteiner am Kunden denkt, um bestmöglichen Service und Produkte zur Verfügung zu stellen.

Mit kontinuierlicher und millionenschwerer Investition in den Standort Mainburg – für 2018 ist etwa die Einrichtung einer eigenen Versuchsbraucherei geplant – stärkt Hopsteiner nicht nur wirtschaftlich die Stadt, sondern festigt auch den hopfenverbundenen Ruf selbiger das Herz der Hallertau zu sein.