feuerwehr-landkreis-kelheim-digitalfunk-2016

Die Einführung des Digitalfunks war ein Großprojekt, deren intensive Umsetzungsphase für den Netzabschnitt Niederbayern im Herbst 2013 begann. Die verschiedenen Arbeitsgruppen befassten sich mit der Einsatztaktik, dem Betrieb, der Beschaffung, der Ausstattung der ILS, den Schulungen und der Durchführung von Tests zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit des Netzes. Die letzte Funkgroßübung im Landkreis Kelheim im Inspektionsbereich Nord „Frühjahrssturm 2016“ mit den 39 Freiwilligen Feuerwehren fand am Samstag, den 16.04.2016 statt.

Auf dem Foto (Fotoquelle: Landratsamt Kelheim Pressestelle): v.l.n.r. Kreisbrandrat Nikolaus Höfler, Landrat Dr. Hubert Faltermeier, Abteilungsleiterin Sabine Schramm, Sachgebietsleiterin Rita Festl, Maximilian Neubauer (Taktische-Technische Betriebsstelle) und Kreisbrandmeister Michael Leitner

Der Abschlussbericht der Autorisierten Stelle (AS) Bayern liegt nunmehr vor. Die Netzversorgung im Landkreis ist von sehr guter Qualität, Feinjustierungsmaßnahmen sind nur in geringem Umfange erforderlich. Der Landkreis Kelheim hatte intensiv im Probebetrieb mitgewirkt und wurde von der AS Bayern auch belobigt, da die Meldungen bezüglich der Netzabdeckung aussagekräftig und nachvollziehbar waren.

Landrat Dr. Faltermeier: „Der Digitalfunk für die Feuerwehren des Landkreises Kelheim kann auf Grund des Zusammenwirkens vieler Kräfte, vor allem auch vieler ehrenamtlicher Kräfte ab dem 01.10.2016 in den regulären Wirkbetrieb überführt werden. Ich möchte mich bei allen Beteiligten dafür bedanken, dass Sie sich des Themas angenommen und zur erfolgreichen Umsetzung des Projekts beigetragen haben. Insbesondere bedanken darf ich mich bei

– Herrn Kreisbrandrat Nikolaus Höfler und den Feuerwehrführungskräften mit Herrn Michael Leitner, der als Kreisbrandmeister für den Fachbereich Digitalfunk das Projekt im Landkreis Kelheim koordiniert,

– den Mitgliedern der verschiedenen Arbeitsgruppen,

– den Multiplikatoren aus den Feuerwehren, die ihr Wissen an die Endanwender weitergegeben und vor Ort die theoretischen und praktischen Schulungen durchgeführt haben,

– den Bürgermeistern der Gemeinden und deren Mitarbeitern für die Umsetzung auf Ebene der Gemeinden und  – den Kommandanten und Aktiven der Feuerwehren für die geleistet Arbeit.“

Einführung des Digitalfunks – Werdegang:

Juli 2013: Einführungsveranstaltung für den Netzabschnitt 35 und für die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben in Deggendorf

Im September 2013 fand die „Kick-Off“-Veranstaltung für den Rettungsdienstbereich Landshut mit den Landkreisen Dingolfing-Landau, Kelheim und Landshut sowie der kreisfreien Stadt Landshut und Bildung von Arbeitsgruppen Einsatztaktik, Betrieb, Beschaffung, ILS – Integrierte Leitstelle, Schulung, Test und Öffentlichkeitsarbeit statt.

In den Arbeitsgruppen waren sowohl hauptberufliche als auch ehrenamtlich tätige Personen vertreten, darunter Mitarbeiter der Kreisverwaltungsbehörden und der Integrierten Leitstelle, Aktive der Feuerwehrführungen der Landkreise Dingolfing-Landau, Kelheim und Landshut und der kreisfreien Stadt Landshut, der Feuerwehren, des Technischen Hilfswerkes, des Rettungsdienstes und der Hilfsorganisationen (BRK, DLRG, Malteser).

Abschluss der Teilnahmeregelung:

06.12.2013/08.01.2014: Abschluss der Teilnahmeregelung für den Teil-Netzabschnitt 35 Niederbayern zwischen den Freistaat Bayern und dem Landkreis Kelheim

Abschluss Vereinbarung zum Betriebskostenanteil

27.10.2014/29.10.2014: Abschluss der Vereinbarung zur Übernahme des kommunalen Betriebskostenanteils im Rahmen des digitalen BOS-Funks zwischen dem Freistaat Bayern und dem Landkreis Kelheim mit Wirkung vom 01.01.2015, Befristung bis 31.12.2024

Beschaffung

15.07.2014: Abschluss der Vereinbarung über die Bildung einer Einkaufsgemeinschaft zur Beschaffung der Endgeräte für den Digitalfunk zwischen dem Zweckverband für Rettungsdienst- und Feuerwehralarmierung und den vier Verbandsmitgliedern

20.01.2015 Veröffentlichung der Ausschreibung im Europäischen Amtsblatt

14.04.2015: Abschluss der Rahmenvereinbarung zur Beschaffung der Endgeräte

Beschaffungskosten für den Landkreis Kelheim

Die Beschaffungskosten für die Erstausstattung der

– Feuerwehrführung des Landkreises Kelheim (Kreisbrandrat, Kreisbrandinspektor, Kreisbrandmeister)

– Kreiseinsatzzentrale

– Katastrophenschutzeinrichtungen (Einsatzleitwagen der Unterstützungsgruppe der Örtlichen Einsatzleitung)

liegen bei 68.000 € (incl. Ein- und Umbauten). Die Betriebskosten für den Landkreis liegen im Jahr 2016 bei über 27.500 €.

Bezüglich der Beschaffungskosten der Gemeinden für die Freiwilligen Feuerwehren liegen dem Landratsamt Kelheim keine endgültigen Zahlen vor.

Betrieb des Digitalfunks

Die Endgeräteverwaltung für den Bereich der Feuerwehren obliegt der jeweils zuständigen Kreisverwaltungsbehörde. Beim Landratsamt Kelheim wurde deshalb zum 01.02.2015 die Taktisch-Technischen Betriebsstelle – TTB – für den Landkreis Kelheim eingerichtet und mit einem hauptberuflichen Mitarbeiter besetzt.

Gerätebestand der Feuerwehren im Landkreis Kelheim zum Stand 31.08.2016

244 Fahrzeugfunkgeräte (MRTs)

858 Handsprechfunkgeräte (HRTs)

18 ATEX-Handsprechfunkgeräte (explosionsgeschützte HRTs)

19 Festfunkgeräte in den Einsatzzentralen der Feuerwehren

Testphase

01.08.2015: Beginn des Probebetriebs

21.11.2015: Test „Funkausbreitung auf Wasserflächen“ mit rund 100 Aktiven der Freiwilligen Feuerwehren Abensberg, Bad Abbach, Kelheim, Neustadt a. d. Donau, Riedenburg, Saal a. d. Donau das Bayerische Rote Kreuz (BRK) mit den Wasserwacht-Gruppen Bad Abbach, Kelheim und Riedenburg, die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) mit den Ortsverbänden Abensberg, Neustadt a. d. Donau und Weltenburg sowie das Technische Hilfswerk (THW) Ortsverband Kelheim.

05.12.2015: Massentest „Zellwechsel mit vielen Einsatzkräften“ mit Ziel in Abensberg: An der Übung waren 46 Feuerwehren aus den 24 Gemeinden des Landkreises Kelheim, die DLRG mit den Ortsverbänden Abensberg, Neustadt a. d. Donau und Weltenburg, das BRK mit den Wasserwacht-Gruppen Bad Abbach und Kelheim und das THW-OV Kelheim mit insgesamt 63 Fahrzeugen, 186 Funkgeräten und ca. 260 Aktiven beteiligt.

16.04.2016: Funkgroßübung im Landkreis Kelheim im Inspektionsbereich Nord „Frühjahrssturm 2016“ mit 39 Freiwilligen Feuerwehren

Schulungen

An den verschiedenen Lehrgängen der Staatlichen Feuerwehrschulen haben 43 Personen teilgenommen.

Derzeit (Stand 09/2016) sind in den 111 Freiwilligen Feuerwehren und den drei Werkfeuerwehren 2.000 Endanwender (Funker) im Umgang mit der digitalen Funktechnik geschult. Die Schulungen auf der örtlichen Ebene wurden durch die 32 Multiplikatoren durchgeführt.