FRANNS auf Reisen - London

Regina Puls nimmt uns mit auf die Insel – ein Jahr als Au Pair.

Steckbrief
Wer: Regina Puls aus Mainburg
Stadt: Twickenham/London
Land: Großbritannien
Tätigkeit: Au Pair
Tripdauer: Juni 2011 – Juni 2012

Teil 4 (nachgereicht)
Hi Folks,

Schon die erste Weihnachtspost bekommen? Wir schon. Zwar nicht viel, aber immerhin – denn daran merkt man in England, dass Weihnachten kommt, man bekommt Weihnachtskarte nach Weihnachtskarte. Ganz fanatisch sind die Engländer danach und so kann man noch vor  Adventskalendern oder Weihnachtsdeko eben Weihnachtskarten kaufen – am besten im zehner Pack mit viel Idylle und Glitzer drauf, die dann unterschrieben und verschickt werden, an alle mehr oder weniger Bekannten.

Diese bei uns doch eher unübliche Tradition ist aber nur der Anfang von einem Weihnachten, dass sich zwar auf den ersten Blick gar nicht so sehr von  unserem unterscheidet, aber doch ein paar große Unterschiede aufweist. Zum Beispiel: Adventskalender. Ganz wichtig – und hier sogar mit einem Türchen mehr! Weil die Kinder hier einen Tag länger auf ihre Geschenke warten müssen, die gibt’s nämlich erst am Christmas Day, dem 25. Dezember und nicht schon am Christmas Eve.

Und gebracht werden sie von Father Christmas alias Santa Claus, der in der Nacht vom 24. durch den Kamin geklettert kommt und sie in die Stockings (ganz lange Socken, die am Kaminsims hängen) füllt. Allerdings bringt Father Christmas nur ein paar Geschenke und ist nicht wie das Christkind für alle zuständig, hier teilen sich der Weihnachtsmann und die Eltern die Arbeit ;).

Alles was nicht mehr in die Socken passt, kommt dann unter den Christbaum, der hier wie in Deutschland in jedem Wohnzimmer zu finden ist. Am liebsten ganz groß und toll dekoriert, wie ungefähr jedes Haus/Zaun/Geschäft/Straßenlaterne/… hier. Die ganze Stadt glänzt und glitzert, vor allem aber die großen Einkaufsstraßen und die Christmas Fairs, die eine Mischung aus Christkindlmarkt und Volksfest sind und auf denen es sich super bummeln und mulled wine trinken lässt.

Eine englische Tradition, die mir ganz besonders gut gefällt sind Christmas Crackers. Das sind handgroße  „Knallbonbons“, die „explodieren“, wenn von beiden Seiten jemand anzieht und aus denen dann eine bunte Krone aus Kreppapier, ein winziges Geschenk und ein Zettel mit einem Witz bzw. Rätsel fallen. Besonders gut geeignet gegen die einsetzende Müdigkeit nach dem Weihnachtsessen, das hier traditionell aus einem Roast Turkey mit ganz vielen Beilagen, wie Mince Pie (süßer Fleisch-Pastete) und einem Christmas Pudding danach besteht.

Leider werde ich nicht in den Genuss eines typisch britischen Weihnachtsessens kommen und auch nicht die Weihnachtsansprache der Queen sehen, die die ganze Nation verfolgt, dafür aber ein paar schöne Tage daheim verbringen und mich hoffentlich über ganz viel Schnee freuen können, denn schneien wird es in London wahrscheinlich eher weniger.

Zurück geht es dann erst im neuen Jahr, in das die Londoner mit einem riesigen Feuerwerk vor dem London Eye und ganz vielen Parties reinfeiern werden. Silvester ist hier eine der größten Partynächte überhaupt, seit Wochen werden Karten für die bekanntesten Clubs und Shows verkauft und jeder versucht seine Nacht irgendwie zu planen, um dann um Mitternacht mit tausenden Menschen aus aller Welt die Glockenschläge von Big Ben zu hören und traditionell „Auld Lang Syne“ zu singen.

Bis dahin ist aber noch ein Weilchen und solange werde ich das wunderschön weihnachtliche London mit seinen zahlreichen Weihnachtsmärkten noch genießen, mich von Christmas Carols beschallen lassen und vielleicht die ein oder andere Runde auf einer der vielen Eislaufbahnen drehen.

Euch allen wünsche ich schon mal:
Merry Christmas and a Happy New Year!
Eure Regina

FRANNS auf Reisen - London

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