Caritas „Wohnen plus“ geht in Mainburger Eisdiele Misurina in Produktion
Ein besonderes Privileg wurde den Nutzer*innen des Caritas Wohnen plus zuteil: Sie wurden von Sandra Esztolyka in ihr Eiscafé Misurina eingeladen und produzierten dort ihr eigenes Erdbeereis – traditionell mit selbstgepflückten Früchten.
Das Misurina war schon immer ein Herzensprojekt von Sandra Esztolyka, die das Eiscafé seit November 2017 führt. „Zuvor habe ich 10 Jahre dort gearbeitet. Ich war damals sehr gerührt, als man mir das Ruder in die Hand gab“, erinnert sich Esztolyka, die zusätzlich als Rechtsanwältin und rechtliche Betreuerin tätig ist. Aus dieser Tätigkeit heraus kam die Eiscafébesitzerin dann auch mit dem Wohn- und Betreuungsangebot „Wohnen plus“ in Aiglsbach in Kontakt. Dort leben chronisch suchtkranke Menschen und erhalten im alltäglichen Leben Unterstützung von Mitarbeiter*innen des Caritas Verbands Kelheim. „Der Kontakt zu den Fachkräften ist sehr entspannt und vertrauensvoll“, berichtet Esztolyka, die drei ihrer Betreuten im „Wohnen plus“ in guten Händen weiß. „Aus einem Gespräch mit den Fachkräften heraus entstand eines Tages spontan die Idee, unser regionales Obst vom Feld bis zum fertigen Speiseeis zu begleiten“, erklärt Andrea Kraus, stellvertretende Leitung des „Wohnen plus“. Esztolyka lud daraufhin die Nutzer*innen sofort in das Misurina ein, wo diese unter ihrer Anleitung die kalte Leckerei herstellen durften.
Ein paar Tage später war es dann soweit: Das Wohnen plus und das Eiscafé Misurina waren bereit für das außergewöhnliche Projekt. Bevor die eisige Erfrischung aber im Becher landen konnte, musste erst einmal geschwitzt werden. Aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen startete das „Wohnen plus“ bereits morgens auf ein Mainburger Erdbeerfeld um mit dem ersten Schritt der Produktion zu beginnen: Die Erdbeerernte. Gleich im Anschluss brachten die Aiglsbacher die Früchte postwendend ins Eiscafé. „Frischer geht es nicht“, freute sich auch Caritas-Mitarbeiterin Jutta Anthofer, die die Eisproduktion live verfolgte.
Im Misurina wurde dann gewaschen, geschnippelt, abgewogen und püriert – bis das Erdbeergemisch endlich in der Eismaschine landete. „Lang haben wir aber dann gar nicht warten müssen“, berichtet ein Nutzer von Wohnen plus. „Bis wir geschaut haben, war das Eis fertig.“ Und mit diesem Moment begann der entspannte Teil des Tages: Ein kühles Schattenplätzchen, ein frisches Erdbeereis vor sich und ein gemütlicher Ratsch. „Was will man da noch mehr?“ fasste es einer der aigslbacher Eisproduzenten zusammen.
„Im Namen der Klienten bedanken wir uns bei Frau Esztolyka ganz herzlich für diese außergewöhnliche Erfahrung“, ergänzt Andrea Kraus abschließend.
Text: Corinna Kellermann, Wohnen Plus
Foto: Jutta Anthofer, Wohnen Plus