Ab Ende März bis Ende April ist in bayerischen Gemeinden Vorsicht geboten – gefällte Maibäume könnten stibitzt werden

Jedes Jahr zum 1. Mai wird er mit vereinten Kräften in vielen Ortsmitten aufgestellt: der Maibaum. Auch in der Hallertau rund um Mainburg wird die Tradition in fast jedem Ort gepflegt. Ist der Maibaum erst einmal gefällt und hergerichtet, heißt es allerdings wachsam sein. Denn eine verbreitete Tradition ist das Stehlen des Maibaums aus den Nachbargemeinden.

 

Maibaumfreunde Hallertau

Um die Tradition des Maibaumstehlens hochzuhalten fanden sich vor ungefähr 10 Jahren einige junge Burschen zu den „Maibaumfreunden Hallertau“ zusammen. Mittlerweile zählt die Gruppe rund 60 Köpfe von Train bis Mainburg. Dabei gehören Florian Spornraft, Andreas Kallmünzer, Tobias Ziegler, Markus Bachmair, Stefan Schlemmer, Andreas Ziegler und Stefan Decker zum Kernteam.

Rückt die Zeit der Maibäume im Jahr näher, heißt es aufmerksam sein. Wer hat seinen Maibaum schon gefällt? Wo wurde er versteckt? Wird er bewacht? Sobald das herausgefunden ist, kann die Planung des „Raubzugs“ beginnen. Mit bis zu 35 Mann rücken die Maibaumfreunde Hallertau dann aus, um das Objekt der Begierde in dunkler Nacht zu entführen. Als erfolgreich entwendet gilt der Maibaum erst, wenn man nicht erwischt wurde und der Baum die Gemeindegrenzen hinter sich gelassen hat.

 

Maibaumstehlen 2022

Auch 2022 waren die Maibaumfreunde Hallertau überaus erfolgreich. Gleich fünf Maibäume konnten sie erfolgreich entwenden – u.a. aus Volkenschwand, Siegenburg, Berghausen und Mühlhausen. Bevor die Maibäume den Heimweg antreten, wurde natürlich traditionsgemäß über die Auslöse verhandelt. Von Brotzeit, über Grillfest bis zum Spanferkel ist alles dabei – da ließen sich die meisten nicht lumpen.

Einzig die Mühlhausener wollten von einer Auslöse nichts wissen und drohen den Maibaumfreunden mit einer Anzeige. Das sorgt nicht nur in deren Reihen für Kopfschütteln. Selbst die Polizei drückt beim traditionellen Maibaumstehlen ein Auge zu und setzt auf das Miteinander der Beteiligten statt auf den Verfahrensweg. Recht so!