Vor 17 Jahren war Andrea Niederreiter die erste Feuerwehrfrau in Mainburg. „Meine Kinder waren 2003 groß und ich habe eine neue Aufgabe gesucht, mein Mann war sowieso ständig in der Feuerwehr und auch ich war begeistert. Also habe ich mich entschlossen dazuzugehen“, erzählt die heute 54-Jährige. Mittlerweile zählen 15 Frauen zur Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Mainburg, unter ihnen eine Jugendfeuerwehrlerin.  

Durch Übertritte aus der Jugendfeuerwehr und Zuzüge ist die Zahl der Feuerwehrfrauen in den letzten Jahren stark gestiegen. Teresa Schäffler ist seit ihrem 12. Geburtstag mit dabei. „Meine ganze Familie ist Blaulicht-infiziert. Da war es für mich selbstverständlich auch in die Jugendfeuerwehr einzusteigen.“ Heute ist sie Atemschutzgeräteträgerin und regelmäßig im Einsatz an vorderster Front. Unterschiede zu ihren Kameraden sieht sie keine. „Ich finde es toll, wie locker die Männer mit uns umgehen. Wir sind alle gleichberechtigt. Jeder muss sich auf jeden im Einsatz verlassen können – egal ob Mann oder Frau“, erzählt Teresa begeistert.

Insgesamt stellen die Frauen vier Atemschutzgeräteträgerinnen und eine Gruppenführerin. „Im Gruppenführer-Lehrgang war ich damals die einzige Frau an der Feuerwehrschule“, erzählt Julia Simon. Schon als Jugendliche hat sie bei der Ortsfeuerwehr in ihrer Mittelfränkischen Heimat angefangen, vor drei Jahren ist sie nach Mainburg gezogen. „Ich wurde hier auch als Frau sofort herzlich aufgenommen. Klar schauen andere Feuerwehren vielleicht manchmal komisch, wenn eine Frau die Aufgaben verteilt, meine Kameraden machen da aber keinen Unterschied.“

Auch ihre männlichen Kameraden sehen die Frauenpower als Bereicherung für die Mannschaft. Johannes Feyrer ist überzeugt: „Unsere Frauen sind oft besonders sozial kompetent – generell ist Vielfalt in der Gruppe positiv, jede und jeder kann sich mit seinen Stärken einbringen.“ Er sieht auch eine Übertragung auf die Rollenverteilung im Verein der Feuerwehr. Hier sind die Frauen nicht mehr nur die klassischen Kuchenbäckerinnen, sondern auch die Männer springen als Bedienung bei Festen ein. „Jungen Mädchen fällt der Einstieg in die Feuerwehr vielleicht auch leichter, wenn sie schon aktive Feuerwehrfrauen als Vorbilder haben“, ergänzt der Zugführer. Dem schließt sich Kommandant Gerhard Müller an: „Unsere Feuerwehrfrauen sind heute nicht mehr wegzudenken und für die Zukunft der Feuerwehr eine wichtige Stütze.“

 

Im Bild (v.l.n.r.): Die Mainburger Feuerwehrfrauen Teresa Schäffler, Andrea Niederreiter, Christine Ettenhuber, Lena Plescher, Dorraine Gastner, Nadine Zitterbart, Lara Meiburg, Birgit Feigl-Brunner, Julia Simon, Veronika Raab, Lisa Massier und Jasmin Treml. Es fehlen Carina Dasch, Lea Huber und Franziska Massier.

Foto: Stefan Sauer, Feuerwehr Mainburg
Text: Julia Simon, Feuerwehr Mainburg