Am 01.03.2020 besuchte der GRÜNEN Bundestagsabgeordnete Dieter Janecek auf Einladung der Ortsverbände Mainburg und Holledau von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Hallertau. Dieter Janecek ist Mitglied im Ausschuss Digitale Agenda, im Ausschuss für Wirtschaft und Energie und in der Enquete-Kommission „Künstliche Intelligenz“ des deutschen Bundestages. In der vollbesetzten Wirtsstube des Gasthofs Kreitmair in Notzenhausen sprach er unter dem Titel “Wohlstand ist mehr als Geld – Grünes Wirtschaften fürs Gemeinwohl“ auch über den jüngsten Jahreswohlstandsbericht.

Olivia Kreyling, Sprecherin des Ortsverbandes Mainburg und Spitzenkandidatin der GRÜNEN im Landkreis Kelheim, eröffnete die Veranstaltung und übergab das Wort zunächst an Dr. Erika Riedmeier-Fischer, die die Mainburger GRÜNEN auf Listenplatz 1 bei der Stadtratswahl in das Rathaus führen möchte.

Riedmeier-Fischer skizzierte ihre Ideen für ein lebenswertes Mainburg und verwies zu Recht auf ihre langjährige Erfahrung als Gemeinderätin im Rheinland, wo die gebürtige Abensbergerin einige Jahre lebte. Sarah Beck-Trojer, gebürtige Mainburgerin und Stadtratskandidatin auf Listenplatz 3, fügte noch hinzu, dass nun die Zeit zu handeln sei, da man gegenüber der nächsten Generation eine erhebliche Verantwortung hätte. Dieses Handeln könne aus vielen kleinen Beiträgen bestehen, die jeder einzelne Bürger ohne allzu große Mühen leisten könne.

In seinem Vortrag erläuterte Janecek, dass eine sozial-ökologische Wirtschaft auf der sogenannten Gemeinwohl-Ökonomie basiert. Zu einer sozial-ökonomischen Bilanzierung gehören gerechte Löhne und Teilhabe der Arbeitnehmer, die Berücksichtigung erneuerbarer Energien, eine Kontrolle der Ressourcen und Lieferketten hinsichtlich menschenrechtlicher Aspekte und regionale Beschaffung.

Die bis dato vorherrschende Kennzahl für Wachstum, das Bruttoinlandsprodukt (BIP), gibt keine Auskunft über die Verteilung des Wachstums. So sind z.B. seit Jahren die sogenannten CARE-Berufe (Pflege, Kindererziehung etc.) vom Wirtschaftswachstum ausgenommen.

Aus diesen Gründen bewertet der Jahreswohlstandsbericht der GRÜNEN den Wohlstand Deutschlands nach gemeinwohlorientierten Kriterien: ökonomischen, ökologischen und sozialen – es ist eine ganzheitliche Betrachtung. Die Ergebnisse sind deutlich: einerseits geht es Deutschland gut, andererseits ist die Spreizung des Wohlstands enorm. Es sollte nicht mehr allein die Wirtschaft sein, die unsere Lebensqualität und unser Wohlergehen bestimmt.

Dem Vortrag schloss sich eine lebhafte Diskussion an. Kreisrat Richard Ziegelmeier wies auf die bereits existierenden Aktivitäten in der Donaubogen Gemeinwohl-Ökonomie Bayern e. V. hin, die erste Erfolge aufweisen kann. So hat die Firma OmniCert in Bad Abbach begonnen, eine Gemeinwohlbilanzierung ihrer Tätigkeiten aufzustellen. Abschließend ist festzuhalten, dass an erster Stelle der Wille vorhanden sein muss, Probleme zu erkennen, anzupacken und Wandel zuzulassen. Dass es funktioniert, konnte an verschiedenen Projekten gezeigt werden. Die Veranstaltung endete mit regionalen Gerichten der Familie Kreitmair, sodass alle Anwesenden gut gestärkt und informiert nach Hause gingen.

Im Titelbild (v.l.): Kreistagskandidatin Olivia Kreyling (Platz 1), Stadtratskandidatin Erika Riedmeier-Fischer (Platz 1), Dieter Janecek, Ortsvorsitzende Maria-Josefine Haimerl und Kreistagskandidat Ulrich Heindl (Platz 4)

Fotos: Ulrich Heindl und Sarah Beck-Trojer