Die vhs Mainburg informiert beim Mainburger Gesundheitstag am So. 17.03.2019, 10-16 Uhr (Stadthalle Mainburg, Griesplatz 1) auch über ihre Lese- und Schreibkurse für Erwachsene. Aber was hat Lesen können mit Gesundheit zu tun?

Was und wo haben Sie heute schon gelesen?

Die WhatsApp-Nachrichten, der Fahrplan am Bahnhof, die Dosierungsanleitung eines Medikaments, die Beschilderung im Ärztehaus oder im Straßenverkehr: Unser Alltag ist von Schriftsprache geprägt. Ohne ausreichende Lese- und Schreibfähigkeiten kommt man schnell ins Schleudern. Der Brief von der Versicherung, die neuen Hygienevorschriften im Beruf, der Beipackzettel der Medikamente sind nur wenige Beispiele für unzählige Hindernisse jeden Tag.

Das neue Projekt „Alpha-Kooperativ“ bringt das Lernen dorthin wo die Menschen sind

Als Partner eines dreijährigen Projekts des Bundesbildungsministeriums will die vhs Mainburg gemeinsam mit Institutionen, Ämtern, Schulen, Ärzten etc. in der Region neue Kursangebote zum Auffrischen der Lese- und Schreibkenntnisse entwickeln: Rund um Themen, die den Alltag betreffen, beispielsweise Gesundheit, Erziehung, Schuldenprävention und an Orten, wo die Menschen sind.

Zielsetzung des Projekts, das im Rahmen der Nationalen Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung gefördert wird, ist es, die Lese- Schreib- und Rechenkompetenz der Bürger anzuheben, um eine umfassende Teilhabe an Gesellschaft und Arbeitswelt zu ermöglichen. Junge Familien, junge Menschen am Übergang Schule-Beruf und Menschen mit Migrationshintergrund stehen besonders im Fokus des Projekts.

Am Stand der vhs beim Gesundheitstag finden alle Interessierten am Sonntag Informationen zu den Kursangeboten der vhs und zum neuen Projekt Alpha-Kooperativ. Diese können gerne an Bekannte weitergegeben werden. Ansprechpartnerin ist Christina von Keutz unter Telefon 08751/8778-20 oder per Mail: christina.von.keutz@vhs-mainburg.de.

1 Million Menschen in Bayern tun sich schwer

In Deutschland leben rund 7,5 Millionen funktionale Analphabeten zwischen 18 und 64 Jahren, so die Level-One-Studie der Universität Hamburg. Damit können 14,5 Prozent der deutschsprechenden, erwerbstätigen Bevölkerung nur eingeschränkt lesen und schreiben, sodass sie häufig auf Unterstützung angewiesen sind. In Bayern sind das hochgerechnet 1 Million Menschen.

Die Gründe sind vielfältig. Ein häufiger kann unter dem Stichwort „Verlernen“ angeführt werden. Die Schule nur mit Not und vor allem jeder Menge schlechter Lernerfahrungen abgeschlossen, will so mancher nichts mehr mit Lesen und Schreiben zu tun haben, vermeidet es wo nur möglich. Und irgendwann fällt es schwer, längere Texte oder schwierige Wörter zu lesen oder zu schreiben. Man kommt meist schon irgendwie durch. Aber was, wenn das eigene Kind in die Schule kommt? Wenn im Beruf plötzlich Protokolle anzufertigen sind? Wenn das Informationsblatt beim Arzt nicht gelesen werden kann?

Kenntnisse auffrischen – auch für eine selbstbestimmte und mündige Gesundheitsvorsorge

Lesen vermeiden führt zu weniger Informationen über die Möglichkeiten der Gesundheitsvorsorge, führt zu Unsicherheit im Umgang mit Medikamenten und führt zu einem geringeren Zugang zu Präventionsangeboten. Die vhs Mainburg bietet Kurse für Erwachsene, die sich mit Lesen und Schreiben oder auch Rechnen schwertun. Eine individuelle Beratung an der vhs führt schnell zum richtigen Angebot für jeden Einzelnen.