Judith Knitl, ausgebildete Försterin aus Kelheim, hat vor Jahren ihre Liebe zur Insektenordnung der Libellen entdeckt. Im November 2018 hat sie im Gasthaus Seidlbräu beim Bund Naturschutz Mainburg dazu vorgetragen.

Die Libellen sind eine der wenigen Insektengruppen, die in den letzten beiden Jahrzehnten nicht stark zurückgegangen sind, einige Arten konnten sich im Bestand sogar deutlich erholen. Als Grund dafür wird angenommen, dass sich die Gewässerqualität durch die Optimierung und den Ausbau der Kläranlagen signifikant verbessert hat und die in der Landwirtschaft aktuell eingesetzten Insektizide auf die Wassertiere weniger giftig wirken als früher. Zu bedenken ist dabei, dass der Einbruch im Libellenbestand schon in den 1950iger Jahren stattfand und die Erholung von einem niedrigen Grundniveau ausgeht.

Judith Knitl konnte in den letzten Jahren von 76 in Bayern vorkommenden Arten 46 im Landkreis Kelheim nachweisen. Sie ist oft mit der Kamera bewaffnet, um die Tiere in ihrem Lebensraum abzulichten. So entstand auch das Bild zu diesem Beitrag: Paarungsrad der Großen Pechlibelle (ISCHURA ELEGANS).

Die fliegenden Edelsteine sind eine alte Form in der Evolution, deren Larvenstadium meist 1 bis 3 Jahre im Wasser stattfindet, bevor die fertigen Libellen ein paar Wochen fliegen und dann absterben.

Es gibt dabei wenige Ausnahmen, wie die unscheinbare im Aiglsbacher Forstmoos vorkommende Winterlibelle, die an Schilf hängend überwintert und Temperaturen weit unter Null überstehen kann. Die völlig harmlosen Insektenjäger präsentieren sich als äußerst vielfältige Artengruppe. Setzt euch im Sommer doch einfach mal an einen naturnahen Gartenteich oder Bach und beobachten ihr Treiben.

Kontkat: https://kelheim.bund-naturschutz.de/ortsgruppen/mainburg.html
Text: Konrad Pöppel (Vorsitzender Bund Naturschutz Mainburg)