Am letzten Freitag Nachmittag 22.07.2018 bekam Feuerwehrkommandant Gerhard Müller einen Anruf von Akin Bahiri, um ein Storch auf dem Balkon zu melden, der nicht mehr wegfliegen kann. Was war jetzt zu tun?

Sofort wurde Kontakt mit Storchenbetreuer Alois Eisenhofer aufgenommen. Nach Verständigung von Umweltreferent Konrad Pöppel begaben sich beide zu besagter Wohnung in der Brücklmeierstraße nahe am Marktplatz, wo der gestrandete Jungstorch auf sie wartete.

Wie sich herausstellte machte der Mainburger Jungstorch die letzten Tage seine ersten Flugversuche. Am Freitag Nachmittag hatte er dabei Probleme bei der Landung auf einem Dach nahe des Marktplatzes. Er rutsche vom Dach ab und wurde vom Balkon im Innenhof aufgefangen. Der Jungstorch konnte aufgrund der Beengtheit von Balkon und Innenhof nicht mehr wegfliegen.

Die beiden „Storchenexperten“ hatte noch nie einen Storch in den Händen gehalten und geschweige denn eingefangen. Alois Einsenhofer schlug vor, den Jungstorch einfach wieder in sein Nest zu setzen. Die beiden berieten sich mit der Mainburger Feuerwehr. Die gab grünes Licht für einen Einsatz der neuen Drehleiter und machte das Fahrzeug daraufhin unterhalb des Storchennestes  „Am Graben“ betriebsbereit.

Währenddessen gingen die beiden Tierretter mit einer Decke bewaffnet zurück zur Wohnung, wo Meister Adebar gerade auf dem Bett im Schlafzimmer stand. Konrad Pöppel näherte sich mit der Decke, warf sie über den Storchenkopf, packte ihn behutsam in die Decke ein und machte sich mit dem Paket unterm Arm zum Drehleiterfahrzeug.

Unter Leitung der Feuerwehrkameraden Sepp Reitmeier und Franz Unger wurde der in die Decke eingewickelte Jungstorch zum Nest hochgefahren. Der etwas verdadderte Vogel blieb mitten im Neste stehen, atmete ein paarmal kräftig durch und begann schließlich sich in seiner gewohnten Umgebung zu putzen. Mittlerweile war die Kanzel am Boden angekommen und ein paar Schaulustige beklatschten die gelungene Rettungsaktion. Umweltreferent Konrad Pöppel dankte Alois Eisenhofer und der Mainburger Feuerwehr für die schnelle und unbürokratische Hilfe.

Ob der Schlafzimmerbesuch des Storches im nächsten Jahr einen Babyboom auslöst, wird sich noch zeigen.