
Man glaubt, die friedlich grasende Kuh in den Bergen, die auf der Milchpackung abgebildet ist, ist, woher man seine Milch bekommt. Man glaubt, tierische Bioprodukte sind tierfreundlich, und das Happy Meal bei McDonalds war wirklich glücklich. Die Werbungen bombardieren uns mit einer heilen Welt, die zwar realitätsfern, aber schön anzusehen ist. „La vache qui rit“, die Kuh die lacht. Die Realität sieht leider ganz anders aus. Diese Propaganda dient ausschließlich dazu, uns dazu zu bringen, diese Produkte zu kaufen, und uns dabei gut zu fühlen. Tiere wollen leben, so wie Menschen es auch wollen. Und: sie sind fähig, zu leiden und Schmerz zu empfinden. So streicheln wir unsere Katze, aber essen ein Steak zu Mittag, regen uns über das Yulin Dogfestival und den Mord an dem Löwen Cecil auf, aber gehen abends noch zum Burgeressen.
Was den Tieren dabei angetan wird, liegt oft jenseits unserer Vorstellung.
FLEISCH:
Es gibt mehr Gründe, kein Fleisch zu essen, als Gründe, es doch zu tun. Fleisch ist schädlich für den Körper, und schadet der Umwelt. In der Fleischindustrie haben die Tiere ein qualvolles, unnatürlich kurzes Leben, und werden oft ohne Betäubung geschlachtet. Den Schweinen werden die Schwänze abgeschnitten, sie werden gebrandmarkt und leben auf engstem Raum beieinander. Viele Tiere sterben bereits vor der Schlachtung, da sie die Schmerzen und den Stress nicht mehr ertragen können. Schweine sind sehr intelligente, loyale, einfühlsame und neugierige Tiere. Ihre Intelligenz geht über die eines 3 Jahre alten Menschenkindes hinaus. Schweine träumen, und haben sehr komplexe Familienbeziehungen. Und trotzdem beuten wir sie aus, quälen sie, schneiden ihre Kehlen durch, allein und nur um sie zu verzehren.
MILCH:
Wieso produziert eine Kuh Milch? Natürlicherweise muss eine Kuh schwanger sein, um Milch zu produzieren. Ihr Baby wächst, wie beim Menschen, neun Monate in ihr heran. Kühe haben genauso starke Muttergefühle wie Menschen, sie lieben ihr Baby und beschützen es mit aller Kraft. Wie macht man das also in der Milchindustrie? Wartet man darauf dass alle Kühe durch einen Stier trächtig werden? Sicher nicht. Sex will man den Kühen dann doch nicht gönnen. Man befruchtet sie künstlich. Ist es moralisch akzeptabel, ein Weibliches Wesen jeglicher Art, gegen ihren Willen zu befruchten? Die Kuh ist also schwanger, neun Monatelang frisst sie das chemisch behandelte Futter in dem Metallkasten vor ihrer Zelle, bekommt Antibiotika und Wachstumshormone. Dann gebärt sie ihr Kalb. Sofort nach der Geburt wird ihr Baby von ihr getrennt, weggezerrt, und in eine kleine Box gesperrt. Männliche Kälber werden getötet, und den weiblichen blüht dasselbe Schicksal, das auch ihre Mütter teilen. Warum? Damit das Kalb die Milch nicht zu trinken bekommt, die wir Menschen begehren. 4 Jahre lang steckt eine Kuh in diesem Zyklus. Sie wird künstlich befruchtet, bekommt ihr Kind, verliert ihr Kind, wird gemolken bis ihr Euter entzündet und wund ist. Nach drei bis vier qualvollen Jahren stirbt sie, da ihr Körper kein weiteres Jahr ertragen kann. Oder sie ist nicht mehr produktionsfähig, und wird dann zum Schlachter gefahren. Und das alles nur, weil wir Verbraucher es mit unserem Geld unterstützen. Das Ausmaß an Leid, das in einem Glas Milch steckt, ist unermesslich.
EIER:
Wenn die Küken in der Eierindustrie schlüpfen, wird sofort entschieden: die Hennen, als nützliche Geldquelle, sollen leben und Eier legen. Die männlichen Küken hingegen haben keinen Nutzen für den Betrieb und werden sofort getötet. Sie werden bei vollem Bewusstsein zermahlen, oder erstickt. Die Legehennen in der Eierindustrie fungieren, wie andere „Nutz“-Tiere, als reine Produktionsmaschinen. Sie werden wie Gegenstände behandelt, wie gefühlslose Wesen. Dabei hört jeder, der so einen Betrieb besucht, sehr wohl die schmerzerfüllten Schreie dieser einzigartigen Kreaturen. Die Hühner vegetieren zwischen den toten Körpern ihrer Artgenossen und ihren eigenen Exkrementen. Noch dazu wurden die Tiere auf schnellstes Wachstum gezüchtet und können ihr eigenes Gewicht nicht mehr tragen, was zu Knochenbrüchen führt. Diese Hühner sind krank. Sie leiden extrem unter Eileiterentzündungen, Geschwüre, sowie emotionalem Stress. Hühner könnten bis zu zwanzig Jahre alt werden, doch in der Eierindustrie werden sie ausgemergelt, in Kisten gepfercht, nach ca. eineinhalb Jahren als Suppenhuhn geschlachtet. Wenn „Freilandhaltung“ oder „Bio“ auf der Verpackung steht, fühlen wir uns beim Kauf vielleicht besser, für die Tiere aber, macht dies keinen Unterschied. Die Tierhaltung ist in keinem Fall „Artgerecht“, sondern grausam, und ist nur zu unserem eigenen Nutzen. Es gibt keine Artgerechte Tierhaltung, sowie es keine Artgerechte Menschenhaltung gibt.
Wir reden von Lebewesen, und ich will dass diese Wesen leben. Wie schaffen wir es, im 21. Jahrhundert, nachdem die Menschheit Tyrannen, Diktatoren, Sklaverei, den Holocaust, Sexismus und Rassismus erlebt hat, diese Tradition der Ausbeutung einer anderen Spezies, gut zu heißen? Nicht einmal in Frage zu stellen? Viel zu lange lebt diese Tradition in unserer Gesellschaft als „normal“ vor sich hin, doch das heißt noch lange nicht, dass sie moralisch akzeptabel ist. Allein in Amerika werden pro Sekunde 300 Tiere absichtlich, für den Konsum ihrer Körper, Körperflüssigkeiten oder Menstruationsendprodukten getötet. 56 Milliarden Tiere in Deutschland sterben Jährlich, weil wir von dem guten Geschmack, der durch kochen und würzen herbeigeführt wird, nicht ablassen können. Je weniger Tierprodukte man kauft, desto besser. Pflanzlich essen bedeutet leben und leben lassen. Pflanzlich essen bedeutet gesund werden, die Umwelt schützen und das Tierleben zu respektieren. Vegan werden ist so einfach! Im Internet gibt es viele tolle Tipps und Rezepte, die sehr hilfreich für die Anfangszeit als Veganer sind. Lasst uns die Veränderung sein, die wir uns für die Welt wünschen. Für mehr Frieden, Liebe und Miteinander.

Sophias Rezeptvorschlag: Weihnachtliche Cranberry-Zimt Cookies
Zutaten:
250g Dinkelmehl
150g rein pflanzliche Margarine (z.B. Alsan vom Bioladen)
100g gemahlene Haselnüsse
4 EL Zucker
2 Päckchen Bourbon Vanillezucker
3 gestr. TL Zimt Getrocknete Cranberries (Menge beliebig, z.B. 1 Handvoll)
So wird’s gemacht:
Alle Zutaten in eine Schüssel geben und zu einem kompakten Stück Teig kneten. Dabei die Cranberries einfach in den Teig kneten, und später ganz in den Keksen lassen und mitbacken. Kleine Mengen aus dem Teig zupfen und zu einer Kugel formen und plattdrücken, so dass der Teig Keksförmig wird und sich Risse an der Seite bilden. Alle Kekse auf ein Backblech legen und bei 150° Umluft solange backen, bis die Kekse hart werden (ca. 20 min). Und fertig: Vegane Plätzchen an Weihnachten, dem Fest der Liebe und des Friedens. Ein Genuss!
