Trotz dezimiertem Kader starke kämpferische Leistung über 60 Minuten beim Heimspiel am Sa. 29.01.2022 der 1. Herrenmannschaft
Den „Neustart“ der Landesliga-Saison 2021/2022 am 29.01.2022 hatten sich die Handballer des TSV Mainburg sicherlich anders vorgestellt: Ohne Stammtorwart Hannes Möser und Spielmacher Luca Kaulitz trat man zuhause gegen den Tabellenführer aus Simbach an. Doch trotz des Fehlens zweier wichtiger Figuren im Spiel der Hallertauer ging das Team um Max Heim und Co. durchaus selbstbewusst ins Spiel, hatte man ja gegen den vermeintlichen „Übergegner“ wenig bis gar nichts zu verlieren.
Entsprechend trat man den Innstädtern von Anfang an mit einer sehr kämpferischen Einstellung gegenüber und ließ sich auch über die ersten Minuten nicht von der deutlich höheren Leistungsdichte der Gäste beeindrucken. Beim Stand von 3:3 schlichen sich allerdings ins Angriffsspiel der Mainburger immer mehr einfache technische Fehler ein, welche die Routiniers um Spielmacher Lukas Eichinger gnadenlos ausnutzten und so in kürzester Zeit, durch zahlreiche Gegenstöße, Tor um Tor davonzogen. Innerhalb von knapp 15 Minuten vergrößerten die Simbacher den Vorsprung bis auf neun Tore, doch nach wie vor hatte man nicht das Gefühl, als würde der Gastgeber aus der Hopfenstadt sich selbst schon als Verlierer sehen. Mit aller Kraft stemmte man sich, trotz fehlender Wechselmöglichkeiten, gegen die drohende Deklassierung in eigener Halle.
In der 21 Spielminute kam es dann zu einer unglücklichen und für alle Beteiligten auch mehr als unübersichtlichen Situation, als bei einer Abwehraktion ein Griff in den Wurfarm eines Gegenspielers durch die Schiedsrichter mit einer roten Karte für Marius May geahndet wurde. May, der sich keiner gröberen Unsportlichkeit bewusst war, wollte dann den Grund für die Hinausstellung wissen, was die Schiedsrichter mit einem „Griff in den Wurfarm“ argumentierten, doch während einer hitzigen Diskussion zwischen den beiden Schiedsrichtern, unter Einbezug verschiedenster Meinungen von Spielern der Gast- und Heimmannschaft, stellte sich heraus, dass, wenn überhaupt, nur Moritz Berndl in der richtigen Abwehrposition stand, um das genannte Vergehen begangen zu haben. So nahmen die, ansonsten hervorragend leitenden Schiedsrichter, Pignot und Zinn, die Entscheidung über die Hinausstellung von May zurück und stellten stattdessen Rückraumspieler Berndl für die gesamte Partie vom Platz. Berndl verstand darauf die Welt nicht mehr und verließ wutentbrannt das Spielfeld.
So schwand zu allem Überfluss der Kader der Mainburger auf nur noch zwei Auswechselspieler und die Partie war eigentlich bereits in der ersten Halbzeit entschieden.
Doch wer immer noch dachte, die TSV-Handballer würden sich nun ihrem Schicksal beugen, der hatte wohl die Halbzeit-Ansprache in der Kabine nicht mitbekommen, so war sich das Team um „Motivations-Monster“ Max Heim nicht bereit, die Punkte kampflos herzugeben und man ging, wie bereits in der ersten Halbzeit, mit dem nötigen Kampfgeist und trotz eines Spielstands von 9:18 in die zweite Hälfte. Diese war dann geprägt von einer starken, geschlossenen Mannschaftsleistung der Gastgeber und eines, dem eines potentiellen Aufsteigers würdigen, routinierten „Über-die-Zeit-Bringens“ des uneinholbaren Vorsprungs der Gäste. So schafften es die Hallertauer, die zweite Halbzeit ausgeglichen zu gestalten, unter anderem durch eine starke Leistung von Nico von Horst im Tor.
Beim Endstand von 24:36 sah man jedem einzelnen Spieler die Erschöpfung an und trotzdem war zu sehen, wie stolz die Spieler um Kapitän Marius May auf ihre Energieleistung am heutigen Abend waren. „Wir sind heute mit acht Spielern gegen den Tabellenführer der Landesliga angetreten und haben es trotzdem geschafft, dass wir die zweite Halbzeit unentschieden gestalten konnten und darauf bin ich sehr stolz. Trotzdem machen wir uns nach wie vor das Leben mit unseren vielen technischen Fehlern, vor allem in Hälfte eins, schwer und daran müssen wir arbeiten, um nächste Woche in Altenerding endlich wieder zwei Punkte einzufahren“, so Jan Klaus, der seinen Schützlingen unter den gegebenen Umständen keine Vorwürfe machen konnte.
Die Tore für Mainburg: Dominik Joekel (7(3)), Lukas Schmargendorf (1), Christoph Würfl (2), Marius May (7), Maximilian Heim (3), Moritz Berndl (4(2))