Karneval im Herbst, amerikanisches Brauchtum, Kommerz oder ein in Vergessenheit geratenes christliches
Allerheiligenfest-was hat es mit Halloween auf sich?

An „All Hallows Eve“, dem Vorabend von Allerheiligen, sollten die Verstorbenen der irischen Sage nach, nochmal zu einem Treffen auf die Erde zurückkehren.

Nur wer sich selbst wie ein Geist gab, sollte vor ihnen geschützt sein. Milde Gaben konnten die Geister ebenso besänftigen. Auch die Mär vom Hufschmied Jack, der in Himmel und Hölle keine Ruhe fand und seither mit einer Kohle aus dem Höllenfeuer in einer ausgehöhlten Steckrübe umherwandert, fand in Amerika großen Anklang. Nur etwas schriller musste es sein, weshalb man lieber auf einen quietschorangen Kürbis zurückgriff.

Nachdem alles Neue das Interesse weckt, haben die Deutschen seit Mitte der 80er Jahre mehr und mehr Halloween für sich entdeckt. Warum sollten Vampir- und Gespensterkostüme auch nur an Fasching getragen werden? Und dank Halloween ergeben sich im herbstlichen Zuhause auch noch einmal ganz andere Dekomöglichkeiten.

Auch der Stressabbau ist in einer schaurig schönen Nacht nicht zu unterschätzen. In einer Partynacht einmal richtig abschalten und abtanzen. Erschrecken und erschrocken werden. Wobei zuviel „Saures“ für unsere Mitmenschen manchmal haarscharf an der Legalität vorbeigehen kann.

Die Kirchen ermahnen uns, über das wenig besinnliche Halloween nicht das christliche Gedenken der Toten oder den Reformationstag zu vergessen. Zumindest das Nachdenken über die spirituellen und weltlichen Wurzeln eines jeden sollte auch nach einer Partynacht noch möglich sein und die Nachbarn könnten mit den Kindern schließlich auch an Sankt Martin noch besucht werden.

Ein Gutes hat Halloween doch noch: Außer Christbaumkugeln und Stollen gibt es in den Geschäften momentan auch noch etwas anderes zu kaufen.

Steht voll im Leben.
Eure Diana Gallmeier