Wenn im Zusammenhang mit ‚Casinos‘, Spielotheken, Spielhallen und Spielhöllen immer wieder die Rede von ‚Wildwuchs‘ ist, so werden ganz klar die Tatsachen verdreht: es ist ja nicht so als ob sie ohne Baugenehmigung und Erlaubnis eröffnet worden wären.

Seit 2006 ist das Spielhallenrecht nämlich Sache der Länder, und diese wiederum haben die Verantwortung an die Kommunen abgegeben und diese wiederum haben diesen ‚Wildwuchs‘ zwar nicht unbedingt gefördert, aber zumindest geduldet.

Und seit 2006 hat sich die Zahl der Zockerbudenbetreiber um knapp 40% erhöht, die betriebenen Geräte sogar um über 60%! Die enormen städtebaulichen und sozialen Folgen für Städte und Menschen sind erschreckend. Spielhallen sehen nicht nur schrecklich aus, sie bergen auch ein gewaltiges Suchtpotenzial. In Deutschland gelten 250.000 Menschen als Spielsüchtig, weitere 500.000 als gefährdet! Statistisch gesehen sind also über 40 Mainburger spielsüchtig und weitere 80 gefährdet.

Glücklicherweise wurde die Gefahr vom Freistaat erkannt, so tritt am 1.Juli 2012 ein neues Spielhallengesetz in Kraft. Damit soll der Neubau erschwert werden. Es schreibt einen Mindestabstand von 500 m zwischen Spielstätten vor, außerdem wird darin die Außengestaltung und Werbung geregelt.

Besser spät als nie!

Nachtrag vom 01.06.2012
Und hier noch die neueste, absolut überflüssige Errungenschaft Mainburgs. Idealerweise wieder im Stadtinneren, wo auf diesem Weg weiter dafür gesorgt wird, dass das Innenstadtbild negativ beeinflusst wird:

Überflüssige Geschäfte in Mainburg