Ein volles Haus konnte Martin Rank, Vorsitzender vom Bündnis Bunte Hallertau, am 03.10.2025 in der Mainburger Stadthalle begrüßen. Über 200 Gäste aus der ganzen Hallertau waren gekommen, um beim Auftritt von „Hans Well & Wellbappn“ dabei zu sein.
Und sie wurden nicht enttäuscht. Musikalisch genial. Rund 20 verschiedenen Instrumente – vom Akkordeon über Bratsche, Landsknechttrommel, Tuba bis zur Strohgeige, um nur einige zu nennen – kamen zum Einsatz bei den verschiedenen, oft zum Mitklatschen und Mitsingen animierenden Stücken.
Hans Well, bekannt vom ehemaligen Kabarett-Trio Biermösl Blosn, mit seiner Tochter Sarah Well und dem vielseitigen Musiker Komalé Akakpo brachten gleich zu Beginn mit einem Eröffnungsgstanzl die Besucher auf ihre Seite, wussten sie doch so Einiges aus dem Mainburger und Hallertauer Leben zu besingen. Ob jetzt Mainburg eine Grünen-Hochburg sei – wegen der grünen Bänder durch die Stadt – oder der Ordensvergabe für den Erhalt des Polizeigebäudes bis hin zur Krankenhaus-Problematik, kaum ein Stadtgespräch wurde bei den Gstanzl ausgelassen.
Dann aber ging es ans Eingemachte. Wie bei der Familie Well durchaus erwartbar, gab es harte politische Kost, gruselige Zukunftsvisionen, Heavy Metal Hip-Hop oder eben dann den „Cool bleibn“-Reggae. Nach einer Pause, die vom Publikum für viele Gespräche und Erfrischung genutzt wurde, folgte ein ebenso kurzweiliger zweiter Teil, bei dem unter anderem die Digitalisierung, die Staatsregierung, das Kultusministerium, die Wohnungsnot und vieles mehr kabarettistisch pointiert und musikalisch bestens aufs Korn genommen wurde – niemals unter der Gürtellinie, immer zum Schmunzeln oder auch zum Nachdenken. Gänsehaut-Feeling machte sich unter den Besuchern breit, als als Zugabe die Ode „An die Freude“ von Friedrich von Schiller aus Beethovens 9. Sinfonie dreistimmig mit abgeändertem Text gesungen wurde: „… Gewalt und Kriege nie mehr wieder, so wollen wir die Zukunft bau’n.“
Nach zwei Stunden fulminantem Konzert und Zugabe ergriff Hans Well zum Abschluss nochmal das Mikrophon und dankte dem Bündnis Bunte Hallertau für die Organisation dieses Abends: „In diesen Zeiten ist es so wichtig, um was es geht, des ist doch klar, die Mitmenschlichkeit, die Werte, mit denen wir aufgewachsen sind, dass das nicht einfach nur Makulatur war, sondern dass man die Werte auch lebt. In diesem Sinne, Leit, unterstützts so Bündnisse!“
Nach einem langen Schlussapplaus endete ein unterhaltsamer, aber ebenso nachdenklicher Abend. Nach den ebenfalls vom Bündnis Bunte Hallertau organisierten internationalen Stadtführungen und der Fotoausstellung „Gesichter der bunten Hallertau“ war es ein krönender Abschluss der bundesweiten Interkulturellen Woche in Mainburg.
Über das Bündnis
Der noch junge aber bereits 60 Mitglieder zählende Verein „Bündnis Bunte Hallertau“ setzt sich für Vielfalt und Demokratie ein. Mit seinen Bildungs- und Kulturprojekten fördert er das Miteinander und will den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. Aktuelle Infos: www.buendnisbuntehallertau.de