Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Mainburg erhält neues Funktionsgebäude – Interkulturelle und interreligiöse Begegnungsstätte (IKIB) Mainburg – Mittel aus der EU-Förderinitiative LEADER sind bewilligt

Der Startschuss kann gegeben werden: Auf dem Grundstück bei der Erlöserkirche kann nun ein vielfältig nutzbares Gebäude im Bereich der Stadt Mainburg entstehen – die Begegnungsstätte der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde. Aktivitäten zur gemeinschaftlichen Bewältigung regionaler sozialer Probleme, Kennenlernen von unterschiedlichen Religionen, Sitten und Gebräuchen durch gemeinsame Informations- und Bildungsangebote, Aktionen und Veranstaltungen für Eltern und Kinder, Jung und Alt, mit oder ohne Behinderung – dafür soll das neue Funktionsgebäude mitten in Mainburg bereitstehen.

Die Bewilligung der EU-Fördergelder aus dem LEADER-Fonds freut Landrat Martin Neumeyer sehr. „Mit dem Bau der Begegnungsstätte wird für den südlichen Landkreis Kelheim ein beispielhafter Ort geschaffen, in dem das Thema Toleranz- und Akzeptanzförderung nicht nur als Leitgedanke aufgegriffen wird, sondern auch gelebt werden kann. Dies ist nicht nur ein Gewinn für die Stadt Mainburg, sondern für den gesamten Landkreis Kelheim. Mit diesem Bauprojekt werden schon jetzt die Zielvorgaben unseres LEADER-geförderten Projektes „Zukunftskonzept Chancengleichheit im Landkreis Kelheim“ in sinnvoller Weise umgesetzt. Es freut mich sehr, dass die evangelische Kirche den Integrationsgedanken durch die Einbindung von Menschen anderer Nationen, Religionen und Kulturen mit Leben erfüllt“, so der Landrat, der auch Vorsitzender der LEADER-Aktionsgruppe ist.

Der Ort wird künftig allen Menschen unabhängig von Herkunft, Alter und Religion für Veranstaltungen zur Integrationsarbeit zur Verfügung stehen. „In den letzten Jahren haben sich Gruppen aus der Kirchengemeinde sehr für gezielte Maßnahmen zur Förderung der Integrationsarbeit engagiert. Bisher standen uns für ihre Umsetzung jedoch keine ausreichenden Räumlichkeiten zur Verfügung. Das wird sich nun bald ändern und darüber freuen uns wir natürlich sehr“, erläutert Pfarrer Frank Möwes.

Dass die Räume des Begegnungszentrums im Bereich der Stadt Mainburg auch beispielsweise für interkulturelle und interreligiöse Vorträge, Kinovorführungen oder Seminare verwendet werden können, findet Bürgermeister Helmut Fichtner vorbildlich: „Das kulturelle Angebot für Mainburgs BewohnerInnen wird dadurch deutlich erweitert. Wir erhalten damit tiefere Einblicke in andere Denkweisen, andere Traditionen, andere Sitten – ein wichtiger Baustein für ehrliches gegenseitiges Verständnis. Die Stadt Mainburg begrüßt dieses Projekt ausdrücklich und bezuschusst die Begegnungsstätte aus diesem Grund mit einer Summe von 200.000 Euro.“ Pfarrer Frank Möwes ergänzt: “Das Bedürfnis der Menschen nach innerer Ruhe, Entschleunigung und Selbstfindung nimmt immer mehr zu. Die Spiritualität als Gegengewicht zum rein wirtschaftlichen Denken ist für viele Menschen ein wachsendes Bedürfnis, unabhängig von kultureller Herkunft oder religiöser Prägung. Damit wird dieses Bedürfnis zum verbindenden Element zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen.“

Die Unterstützung aus dem europäischen Förderprogramm LEADER liegt bei diesem Projekt in einer Höhe von 200.000 Euro, der maximalen Förderhöhe für Einzelprojekte. LEADER-Geschäftsführer Klaus Amann: „Mit LEADER versuchen wir, die Menschen zusammenzubringen und so die Gemeinschaftskultur und ein stabiles soziales Gefüge zu stärken, um soziale Ausgrenzung zu vermeiden. Insbesondere die Integration von Menschen mit Behinderung oder mit Migrationshintergrund bildet einen Schwerpunkt in der Lokalen Entwicklungsstrategie des Landkreises Kelheim.

Das IKIB in Mainburg trifft genau unseren LEADER-Leitgedanken: Zusammenwachsen & zusammen Wachsen“. Das beispielhafte Engagement der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde treibt den sozialen Gedanken stark vorwärts. Die Verwirklichung der Idee einer Begegnungsstätte ist ein gutes Beispiel dafür, wie aus einer anfänglichen Idee durch das Aktivwerden engagierter MitarbeiterInnen einer Kirchen- und Ortsgemeinde ein konkretes Projekt entstehen kann.

 

Im Bild: (v.l.n.r.): Klaus Amann (Geschäftsführer VöF e.V.), Landrat Martin Neumeyer, Pfarrer Frank Möwes, Mainburgs Bürgermeister Helmut Fichtner

 

Foto: Hans Jürgen Lammel